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Ein Mann geht in Mossul, Irak, in der Nähe des Flughafens an einem in Brand gesetzten Haus vorbei.

© Berci Feher/dpa

Update

Offensive gegen den IS: Irakische Armee erobert Flughafen von Mossul

Der stillgelegte Flughafen in Mossul lag bisher in den Händen von IS-Kämpfern. Er gilt als wichtiger Ausgangspunkt für die Befreiung Westmossuls.

Irakische Sicherheitskräfte haben mit Unterstützung der USA nach offiziellen Angaben den Flughafen der umkämpften Großstadt Mossul erobert. Die schnelle Eingreiftruppe und die Bundespolizei hätten die vollständige Kontrolle des Airports am Donnerstag übernommen, meldete das staatliche Fernsehen. Für die Armee ist die Einnahme des Flughafens ein strategisch wichtiger Teilerfolg beim Versuch, nach dem Osten Mossuls auch den von der Extremistenmiliz Islamischer Staat (IS) noch gehaltenen Westteil der zweitgrößten Stadt des Landes zurückzuerobern.

Hilfsorganisationen warnen vor schwerwiegenden Folgen

Das Gelände soll als Ausgangsbasis für weitere Angriffe auf die Extremisten in Mossul dienen. Der Flughafen und ein laut TV ebenfalls gestürmter nahegelegener Militärkomplex mit Kasernen und Übungsplätzen liegen an der Verbindungsstraße nach Bagdad. Der IS hatte Mossul 2014 in einem blitzartigen Vorstoß besetzt und von dort ein Kalifat ausgerufen, das bis nach Syrien reicht. De facto ist Mossul die Hauptstadt der sunnitischen Extremisten im Irak. Mit Luft-Unterstützung der von den USA angeführten Allianz begann die irakische Armee im Oktober ihre Offensive auf Mossul. Neben 100.000 irakischen Soldaten sind auch kurdische Kämpfer und schiitische Milizen beteiligt. Die erste Phase wurde im Januar mit der Rückeroberung des Ostteils der Stadt abgeschlossen.

Hilfsorganisation warnen vor schwerwiegenden Folgen für die mehreren Hunderttausend Zivilisten, die sich noch im dicht besiedelten Westen Mossuls aufhalten sollen. Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) teilte mit, es werde mehr Helfer nach Mossul entsenden. "Wenn die Menschen aus dem westlichen Teil Mossuls anfangen zu fliehen, erwarten wir, dass viele in schlechtem Zustand sein werden." Es mangle in dem Stadtteil an Lebensmitteln, Wasser, Benzin und Medikamenten. Die IKRK-Delegationsleiterin im Irak, Katharina Ritz, forderte alle Seiten dazu auf, Zivilisten zu schützen und denjenigen sicheres Geleit zu garantieren, die die Stadt verlassen wollten. (rtr)

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