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Politik: Ohne Reue

Foto: Rückeis / Montage: DP HINTER DEN LINDEN Heute wenden wir uns einer kleinen Partei zu. Die, weil sie klein ist, nicht über Gebühr beachtet werden sollte, aber auch nicht unter Gebühr.

Foto: Rückeis / Montage: DP

HINTER DEN LINDEN

Heute wenden wir uns einer kleinen Partei zu. Die, weil sie klein ist, nicht über Gebühr beachtet werden sollte, aber auch nicht unter Gebühr. Eigentlich geht es gar nicht um die FDP, sondern um Gebühren. Aber hübsch der Reihe nach. Am Bundespressestrand, jenem temporären Sandhaufen zwischen Bundespressekonferenz und Bundestagskindergarten, wird allabendlich gefeiert. Sponsoren veranstalten Events, in Berlin verbliebene MdB-Mitarbeiter Partys, und auch der eine oder andere Politiker schaut ab und zu vorbei. Das Ganze läuft prima, weshalb Wagemutige verdienstvollerweise bemüht sind, den Bundespressestrand zu verlängern. Relativ häufig tummeln sich dort auch relativ viele FDP-Mitarbeiter. Dies wiederum erfuhr eine amerikanische Journalistin. Ihr fielen sofort die Ethik-Standards der US-Medien ein, und sie sagte besorgt, auf eine Partei-Fete könne sie nicht gehen. Gäbe es dort Freibier, wäre dies schließlich Korruption. Sie konnte beruhigt werden, eigentlich handelte es sich nicht um eine Partei-Fete, sondern ein zufälliges Zusammentreffen, und Freibier gab es eigentlich auch nicht.

Und dann machte ein Gerücht die Runde. Vertreter von führenden Medien berichteten, der FDP-Fraktion im Abgeordnetenhaus sei bei der Einladung zu ihrem Sommerfest eine Panne unterlaufen. Die Briefe seien zu schwer gewesen, also unzureichend frankiert. Nachporto wurde fällig, oder die harte Entscheidung: Annahme verweigern. Dazu die FDP am Donnerstag: Falsch! Zurückgekommen seien nur jene Einladungen, bei denen der Empfänger unbekannt verzogen sei. Merke: Berlin feiert gern, auch und gerade im Sommer, selbst ohne Freibier, selbst gegen Nachporto.

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