zum Hauptinhalt

Olympia-Fackellauf: Hongkong verweigert Aktivisten die Einreise

Bei der Passkontrolle war für die Aktivisten Schluss: In Hongkong haben die örtlichen Behörden mindestens sechs Exiltibeter bei der Einreise abgewiesen. Das olympische Feuer kommt aus Vietnam in die ehemalige britische Kolonie.

Drei Dänen und zwei Mitglieder der Organisation "Studenten für ein freies Tibet" sowie der Sprecher der in London ansässigen "Free Tibet Campaign", Matt Whitticase, wurden am Flughafen wieder ins nächste Flugzeug gesetzt. "Egal, wo man hinschaut, schlägt China der freien Meinungsäußerung die Tür ins Gesicht", sagte der Brite Whitticase am Mittwoch.

Die Einreiseverweigerung ist nach seinen Worten auch ein Verstoß gegen das Autonomiekonzept "ein Land, zwei Systeme", nach dem die heutige chinesische Sonderverwaltungsregion regiert wird. Die frühere britische Kronkolonie, die 1997 an China zurückgegeben wurde, sowie die ebenfalls unter chinesischer Souveränität stehende ehemalige portugiesische Exklave Macao, sind wegen ihres Sonderstatus die einzigen Orte in der Volksrepublik, wo antichinesische Demonstrationen erlaubt sind.

Streit über Fackellauf in Taiwan - abgesagt

Das olympische Feuer wurde am Mittwoch aus Vietnam kommend in Hongkong erwartet. In der Hafenmetropole macht die Flamme bis Freitag eine Zwangspause, da die Etappe über Taiwan wegen politischer Streitigkeiten abgesagt worden war. Die demokratische Inselrepublik wird von Peking nur als abtrünnige Provinz betrachtet und gehört der olympischen Bewegung deswegen nur als "Chinesisch Taipeh" an. Taiwan hatte ihre seine Nationalflagge am Wegesrand hissen und auf die Nationalhymne spielen wollen, was Olympia-Gastgeber China nicht zulassen wollte.

Die Hollywood-Schauspielerin Mia Farrow, die an der Spitze der chinakritischen Bewegung zur Beendigung der Flüchtlingstragödie im sudanesischen Darfur steht, wird am Donnerstag in Hongkong erwartet. Die Behörden wollten sich nicht zu Berichten äußern, dass auch Farrow die Einreise verweigert werden könnte. Die Schauspielerin will am Freitag vor dem Auslandskorrespondentenclub in Hongkong sprechen und China als engen Verbündeten des Regimes in Khartum auffordern, mehr zur Beilegung des Konflikts in dem afrikanischen Staat zu tun. (mhz/dpa)

Zur Startseite