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Politik: Olympia-Finale – Lob für Athens „fantastische Spiele“

Deutsche Handballer verpassen Gold knapp Berliner Sportler holen zwölf Medaillen

Athen Am Sonntagabend sind in Athen die Olympischen Spiele zu Ende gegangen. Sie fanden im Olympiastadion von Athen einen fröhlichen und friedlichen Abschluss. Jacques Rogge, der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), lobte die griechischen Organisatoren und sprach von „fantastischen Spielen“.

Das erwartete Verkehrschaos blieb in Athen aus, die Sportstätten boten gute Voraussetzungen für die Wettkämpfe, obwohl viele von ihnen erst in den letzten Tagen vor Beginn der Spiele fertig geworden waren. Aus Angst vor Terroranschlägen gab es schärfere Sicherheitsvorkehrungen als je zuvor bei Olympischen Spielen. Die griechische Regierung investierte mehr als eine Milliarde Euro in Sicherheitsmaßnahmen und stellte 70 000 Soldaten und Polizisten zur Bewachung der Stadt ab.

Die Spiele standen vor allem im Zeichen des Dopings. Noch nie wurden so viele Sportler des Betrugs überführt wie in Athen. Insgesamt gab es 23 Dopingfälle. Auch drei Olympiasiegern erkannte das Internationale Olympische Komitee (IOC) nachträglich die Goldmedaille ab, der russischen Kugelstoßerin Irina Korscharenko, dem ungarischen Diskuswerfer Robert Fazekas und dem ungarischen Hammerwerfer Adrian Annus. „Jeder positive Fall ist ein Segen. Je mehr Betrüger wir erwischen, desto besser ist das für unser Ansehen“, sagte IOC-Präsident Rogge. Er kündigte an, dass das IOC den Kampf gegen Doping verstärken und notfalls sogar DNA-Analysen vornehmen werde, um Manipulationen aufzudecken.

Während die Einschaltquoten bei den olympischen Wettkämpfen nach Angaben des IOC-Präsidenten weltweit angestiegen sind, war der Zuschauerzuspruch in Athen geringer als erwartet. Die Veranstalter verkauften bis zum Sonntag 3,6 Millionen Karten. Bei den Olympischen Spielen vor vier Jahren in Sydney waren es noch sieben Millionen Karten gewesen.

Die deutsche Olympiamannschaft verpasste am Sonntag ihre 15. Goldmedaille: Die Handballspieler unterlagen im Finale ihrem Gegner Kroatien. Im Medaillenspiegel belegt Deutschland damit den sechsten Platz hinter den USA, China, Russland, Australien und Japan. „Der deutsche Sport ist mit einem blauen Auge davongekommen“, sagte Ulrich Feldhoff, der für den Leistungssport zuständige Vizepräsident des Deutschen Sportbundes. Vor Beginn der Spiele hatte Feldhoff Platz drei in der Nationenwertung als Ziel vorgegeben. Insgesamt gewannen die deutschen Sportler 48 Medaillen, acht weniger als in Sydney und 17 weniger als 1996 in Atlanta. Helmut Digel, der Vizepräsident des Internationalen Leichtathletik-Verbandes, sagte: „In der westeuropäischen Gesellschaft herrschen keine idealen Bedingungen mehr für den Leistungssport.“

Die deutsche Bilanz verbesserte unter anderem die 42 Jahre alte Kanufahrerin Birgit Fischer aus Brandenburg, die im Viererkajak Gold und im Zweierkajak Silber gewann. Sie hat nun acht Goldmedaillen gewonnen und steht damit unter den bisher erfolgreichsten Olympioniken auf Platz fünf.

Innerhalb der deutschen Mannschaft nehmen die Athleten aus Berlin eine besondere Position ein. Sie gewannen zwölf der deutschen Medaillen, darunter sieben goldene. Die bis zum Schluss in Athen verbliebenen Berliner sollen an diesem Montag um 18.30 Uhr am Flughafen Tegel ankommen. Tsp

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