zum Hauptinhalt

Politik: Opec-Prozess: RAF-Terroristin beherbergt?

Die RAF-Terroristin Margrit Schiller hat nach eigenen Angaben im April 1973 für einige Tage in der Frankfurter Wohnung von Joschka Fischer gewohnt. Dies berichtet "Focus" unter Hinweis auf Schillers 1999 erschienene Autobiografie.

Die RAF-Terroristin Margrit Schiller hat nach eigenen Angaben im April 1973 für einige Tage in der Frankfurter Wohnung von Joschka Fischer gewohnt. Dies berichtet "Focus" unter Hinweis auf Schillers 1999 erschienene Autobiografie. In der vergangenen Woche hatte Außenminister Fischer (Grüne) als Zeuge im Frankfurter Mordprozess gegen Hans-Joachim Klein auf eine Frage des Staatsanwalts erklärt, Margrit Schiller habe nie bei ihm gewohnt. Er sei kein "Herbergsvater" für Terroristen, hatte Fischer erklärt. Schiller war am 5. Februar 1973 wegen Unterstützung einer kriminellen Vereinigung, unerlaubtem Waffenbesitz und Urkundenfälschung zu einer Haftstrafe von zwei Jahren und drei Monaten verurteilt worden.

Grünen-Fraktionschef Rezzo Schlauch warf der Union eine "Kampagne" gegen Fischer vor. Der Fischer-Biograf Christian Schmidt sagte "Focus", nach wie vor stehe sein Informant Udo Riechmann zu einer eidesstattlichen Versicherung, die Fischer schwer belaste. Laut Riechmann soll Fischer bei einer Veranstaltung der militanten Frankfurter Szene den Einsatz von Molotow-Cocktails für eine Demonstration am 10. Mai 1976 befürwortet haben.

Ex-SPD-Chef Oskar Lafontaine kritisierte Fischer und zog eine Linie von dessen Vergangenheit als Straßenkämpfer bis zu seinem Wirken als Minister. Als Fischer Steine geworfen habe, habe er das Recht nicht auf seiner Seite gehabt, schrieb Lafontaine in der "Bild"-Zeitung. "Als er Madeleine Albright folgte und im Kosovo-Krieg nicht Molotow-Cocktails, sondern Bomben werfen ließ, hatte er das internationale Recht nicht auf seiner Seite", meinte Lafontaine.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false