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Politik: Opec-Prozess: Verfassungsschutz traf Ex-Terrorist drei Mal

Im Frankfurter Opec-Prozess hat ein pensionierter Verfassungsschützer frühere Kontakte seiner Behörde zu dem nach Frankreich geflüchteten Ex-Terroristen Hans-Joachim Klein bestätigt. Er habe Klein einmal im Jahr 1988 und zwei Mal im Jahr 1993 im Rahmen des so genannten Aussteigerprogramms in Paris getroffen, sagte der unter dem Pseudonym "Hans Benz" auftretende Beamte am Dienstag vor dem Frankfurter Landgericht.

Im Frankfurter Opec-Prozess hat ein pensionierter Verfassungsschützer frühere Kontakte seiner Behörde zu dem nach Frankreich geflüchteten Ex-Terroristen Hans-Joachim Klein bestätigt. Er habe Klein einmal im Jahr 1988 und zwei Mal im Jahr 1993 im Rahmen des so genannten Aussteigerprogramms in Paris getroffen, sagte der unter dem Pseudonym "Hans Benz" auftretende Beamte am Dienstag vor dem Frankfurter Landgericht. Klein habe sich trotz seiner schwierigen persönlichen Situation nicht dazu entschließen können, sich zu stellen. Er habe auch keine weiterführenden Informationen über andere Terroristen gegeben.

Der 52-jährige Klein ist wegen seiner Beteiligung am Terroranschlag auf die Wiener Opec-Konferenz 1975 wegen gemeinschaftlich begangenen Mordes angeklagt. Er hatte sich bis 1998 in der französischen Provinz vor den Ermittlern verborgen, andererseits aber öffentlich seinen Ausstieg aus dem Terrorismus bekannt gegeben. In Wien hatten die Terroristen unter dem Kommando von "Carlos" drei Menschen erschossen.

Klein sei eine der ersten Zielpersonen des Aussteigerprogramms gewesen, berichtete der Verfassungsschützer "Benz". Ihm sei konkret angeboten worden, seine Schilderung des Tathergangs über "Benz" an die Bundesanwaltschaft leiten zu lassen. Bei einer nachvollziehbaren Aussage hätte möglicherweise der Mordvorwurf gegen Klein fallen können. Klein sei aber nur eine genaue Prüfung zugesagt worden. Ein Gerichtsverfahren hätte es in jedem Fall gegeben. Letztlich habe Klein keine Zusammenarbeit gewollt. "Benz": "Er wollte überhaupt nicht in den Knast, das war sein Problem."

Nachdem das Verfahren von der Frankfurter Staatsanwaltschaft übernommen wurde, habe dort zunächst kein Interesse bestanden, Kleins Darstellung zur Kenntnis zu nehmen, ohne dass dieser sich stellt, sagte "Benz". Dies habe sich erst geändert, als der noch heute zuständige Staatsanwalt Volker Rath die Sache übernommen habe. Trotz Verhandlungen über einen Hamburger Rechtsanwalt hatte sich Klein aber immer noch nicht gestellt, sondern war erst von BKA-Zielfahndern festgenommen worden.

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