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Politik: Opposition und Kirche in Serbien arbeiten an gewaltfreier Wende

Kirche und Regimegegner in Serbien haben nach den Worten des Oppositionsführers Zoran Djindjic das gemeinsame Ziel, "den Herbst ohne Präsident Milosevic zu beenden". Meinungsverschiedenheiten gebe es allerdings hinsichtlich der Taktik, sagte der Vorsitzende der Demokratischen Partei Serbiens im Deutschlandfunk.

Kirche und Regimegegner in Serbien haben nach den Worten des Oppositionsführers Zoran Djindjic das gemeinsame Ziel, "den Herbst ohne Präsident Milosevic zu beenden". Meinungsverschiedenheiten gebe es allerdings hinsichtlich der Taktik, sagte der Vorsitzende der Demokratischen Partei Serbiens im Deutschlandfunk. Der zweite Oppositionsführer, Vuk Draskovic, hoffe noch immer, dass man das serbische Parlament dafür gewinnen könne, einer Übergangsregierung zuzustimmen, sagte Djindjic. Er sehe das anders: "Ohne einen starken Druck von der Straße" könne man keine Zugeständnisse erwarten. "Ich glaube nicht, dass man mit Milosevic Kompromisse aushandeln kann."

Sollte Draskovics Kurs nicht binnen eines Monats zu einem Erfolg führen, werde die "zweite Strategie mit täglichen Demonstrationen und einem Generalstreik fortgesetzt", kündigte Djindjic an. Zugleich sprach er sich gegen jede Gewalt aus. Die Erfahrung habe gezeigt, dass Gewalt auf dem Balkan immer eine Spirale der Gegengewalt in Gang setze, und "in diesem Spiel kennt sich Milosevic gut aus".

Auch die serbisch-orthodoxe Kirche setzt auf einen gewaltfreien Machtwechsel in Jugoslawien. Noch nicht entschieden ist bisher, ob Patriarch Pavle I. bei der Großkundgebung gegen das Regime von Milosevic am 19. August in Belgrad spricht. Pavle hatte Belgrad Mitte Juni aus Protest gegen Milosevic verlassen und war ins Kosovo gegangen. In den Kriegsmonaten zuvor allerdings hatte Pavle Milosevics Politik geduldet.

KNA

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