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Politik: Oppositionschef in Simbabwe droht Todesstrafe

Simbabwes Oppositionschef Morgan Tsvangirai wird von den Behörden Hochverrat vorgeworfen. Eineinhalb Wochen vor der Präsidentenwahl in dem südafrikanischen Land droht ihm damit die Todesstrafe.

Simbabwes Oppositionschef Morgan Tsvangirai wird von den Behörden Hochverrat vorgeworfen. Eineinhalb Wochen vor der Präsidentenwahl in dem südafrikanischen Land droht ihm damit die Todesstrafe. Tsvangirai wurde am Montag in Harare von der Polizei zu einem umstrittenen australischen TV-Dokumentarfilm befragt, wonach er angeblich die Ermordung von Präsident Robert Mugabe (78) plant. "Sie werfen ihm Hochverrat vor", erklärte anschließend Tsvangirais Anwalt Innocent Chagonda. Nach der Befragung, die zwei Stunden und 15 Minuten dauerte, durfte Tsvangirai das Polizeigebäude in Begleitung seines Anwalts wieder verlassen.

Das in der vergangenen Woche ausgestrahlte Video zeigt ihn angeblich bei einem Treffen in der kanadischen Stadt Montreal mit Vertretern eines Unternehmens, das von einem umstrittenen ehemaligen israelischen Geheimdienstagenten geleitet wird. Auf eine Frage seiner Gesprächspartner soll Tsvangirai im Zusammenhang mit Mugabe den Begriff "eliminieren" wiederholt haben. Tsvangirai bestätigte, dass er an dem Treffen teilgenommen habe, erklärte aber, er habe mögliche Entwicklungen nach den Wahlen am 9. und 10. März erörtert.

Wahlbeobachter der Union Südafrikanischer Parlamente haben am Montag nach ihrem Protest gegen Angriffe auf Beobachter noch immer auf eine Antwort Mugabes gewartet. Sollten sich die Übergriffe auf Wahlbeobachter fortsetzen, "werden wir unsere Mission überprüfen müssen", sagte Duke Lekhofa als Vorsitzender der Beobachtermission des Südafrikanischen Parlamentarischen Forums. Am Sonntag waren nördlich von Harare Beobachter der Entwicklungsgemeinschaft Südliches Afrika angegriffen worden. Drei von ihnen wurden verletzt. Augenzeugen meinen, die Angreifer hätten T-Shirts von Mugabes Partei getragen.

Mugabe bereitet unterdessen für den Fall einer Niederlage bei der Präsidentenwahl angeblich seine Flucht vor. Einem Bericht der konservativen britischen Zeitung "The Times" vom Montag zufolge hatte Mugabe sogar auch bei Tsvangirai sondieren lassen, was dieser für den Fall eines Sieges mit ihm zu tun gedenke. Im Januar noch sei es zu "einem ungewöhnlichen nächtlichen Treffen" im Präsidentenpalast von Harare gekommen. Der nigerianische Präsident Olusegun Obasanjo habe Tsvangirai, Führer der Bewegung für Demokratischen Wandel (MDC), dorthin eingeladen. Tsvangirai sei erst erschienen, nachdem Obasanjo persönlich für seine Sicherheit garantiert habe.

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