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Mohamed Osman Mohamud war bereits seit August 2009 im Visier der Fahnder.

© Reuters

Update

Oregon: US-Behörden vereiteln Anschlag in Portland

Bei einer traditionellen Weihnachtszeremonie an der US-Westküste wollte ein 19-Jähriger eine Autobombe zünden und Tausende Menschen töten. Doch der Terrorplot war eine Falle des FBI. Dem Teenager droht jetzt eine lebenslange Haft.

Kurz bevor er bei einer Weihnachtsfeier mit tausenden Besuchern eine Autobombe zünden wollte, ist in den USA ein 19-Jähriger festgenommen worden. Die Bundespolizei FBI hatte den aus Somalia stammenden Studenten seit mehr als einem Jahr überwacht. Der Sprengsatz, der am Freitagabend (Ortszeit) bei einer traditionellen Zeremonie in der Innenstadt von Portland im US-Bundesstaat Oregon explodieren sollte, war allerdings nur eine von Agenten präparierte Attrappe, teilte das US-Justizministerium am Samstag mit.

Nach Regierungsangaben wollte der US-Staatsbürger mit einem Telefonanruf den in einem Lieferwagen versteckten vermeintlichen Sprengsatz auslösen. In diesem Moment wurde er festgenommen. "Die Bedrohung war sehr real. Er war entschlossen, einen Angriff in sehr großem Maßstab auszuführen", sagte ein Polizeisprecher. "Wir gehen aber nicht davon aus, dass es weiterhin eine Bedrohungssituation gibt."

Die Festnahme sei der Höhepunkt einer langen Undercover-Operation gewesen. Die Sicherheitsbehörden hätten schon 2009 festgestellt, dass der junge Mann Verbindungen nach Pakistan unterhalten habe. Seitdem stand er in engem Kontakt mit einem Geheimagenten, den er anscheinend für einen potenziellen Mittäter hielt. Gemeinsam planten sie über Monate hinweg die Terrorattacke. Anfang November ließen sie als Test in einer verlassenen Gegend eine Rucksackbombe explodieren, heißt es in dem Bericht des FBI.

Am Freitagabend fuhr der junge Mann, dessen Name mit Mohamed Osman Mohamud angegeben wird, schließlich mit dem Wagen in die Nähe der geplanten Feier, wo eine Viertelstunde später zum ersten Mal die Lichter an einem 23 Meter hohen Weihnachtsbaum angezündet werden sollten. Zu der Zeremonie auf dem Rathausplatz kommen nach Angaben der Stadt jedes Jahr Tausende Schaulustige, darunter viele Eltern mit ihren Kindern. Ein Chor tritt auf, und die Besucher singen gemeinsam Weihnachtslieder.

Der verdeckte FBI-Ermittler habe Mohamud mehrfach angeboten, den Terrorplot einfach abzublasen, weil schließlich viele Kinder gefährdet seien. Der junge Mann habe sich aber nicht von seinen Plänen abbringen lassen, weil er es auf "eine große Masse von Menschen" abgesehen habe, die mit ihren Familien die Weihnachtssaison feiern, heißt es in der Anklageschrift. "Wer auch immer zu diesem Ereignis kommt, ich will, dass er es tot oder verletzt verlässt", habe Mohamud gesagt.

Der Festgenommene soll Agenten gegenüber geäußert haben, dass er seit dem Alter von 15 Jahren über gewaltsame Aktionen im Namen des Dschihad, des "Heiligen Kriegs", nachdenke. Nun wird dem Teenager vorgeworfen, einen Anschlag mit Massenvernichtungswaffen geplant zu haben. Darauf steht lebenslange Haft. (dpa)

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