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Politik: Osama bin Laden: Gab der Terrorist Befehl für Anschlag auf US-Botschaft in Paris?

Die amerikanische Botschaft in Paris ist offenbar knapp einem Sprengstoffanschlag entgangen. Nach Aussagen des mutmaßlichen Terroristen Djamel Beghal soll es im Auftrag der Organisation Al Qaida, der bewaffneten Einheit des Top-Terroristen Osama bin Laden, den Plan gegeben haben, Anfang 2002 die US-Vertretung und das amerikanische Kulturzentrum in Paris mit Hilfe von zwei Selbstmordattentätern in die Luft zu sprengen.

Die amerikanische Botschaft in Paris ist offenbar knapp einem Sprengstoffanschlag entgangen. Nach Aussagen des mutmaßlichen Terroristen Djamel Beghal soll es im Auftrag der Organisation Al Qaida, der bewaffneten Einheit des Top-Terroristen Osama bin Laden, den Plan gegeben haben, Anfang 2002 die US-Vertretung und das amerikanische Kulturzentrum in Paris mit Hilfe von zwei Selbstmordattentätern in die Luft zu sprengen. Der 35-jährige Franzose algerischer Abstammung, Djamel Beghal, der am Sonntag von Dubai (Arabische Emirate) nach Frankreich ausgeliefert wurde, war in einem mehr als elfstündigen Verhör von Frankreichs zuständigem Richter Jean-Louis Bruguière vernommen worden.

Der von Experten als "Schlüsselfigur" im Terror-Netzwerk bin Ladens bezeichnete Beghal wurde bei dem Gespräch in Paris mit Aussagen konfrontiert, die er bereits Ende Juli vor den Ermittlern der Emirate gemacht hatte. Kernaussage: Während seines Aufenthalts in einem afghanischen Trainingslager Ende des vergangenen Jahres sei er von einem der engsten Mitarbeiter bin Ladens, dem aus Ägypten stammenden Abou Zoubeida - ebenfalls auf der Fahndungsliste der USA - damit beauftragt worden, die Anschläge gegen die amerikanischen Einrichtungen in Paris zu organisieren.

Zum Thema Online Spezial: Kampf gegen Terror Militärische Reaktionen: Die Vorbereitungen auf einen Gegenschlag Osama bin Laden: Amerikas Staatsfeind Nummer 1 Fahndung: Die Suche nach Hintermännern und "Schläfern" Innere Sicherheit: Mehr Geld und schärfere Gesetze: Wie Deutschland sicherer werden soll Fotos: Die Ereignisse seit dem 11. September in Bildern "In Kandahar wurde ich von Abou Zoubeida in das Haus von Osama bin Laden einberufen. Er sagte mir dort, die Zeit für die Vorbereitung der Anschläge in Paris sei nun gekommen. Er übermittelte mir Grüße und drei persönliche Geschenke von bin Laden", zitierte der Sender Europe 1 die Aussagen Beghals, der bis 1997 ein völlig normales Familienleben in einem Vorort von Paris geführt hatte. Er bestätigte außerdem die Ermittlungen der belgischen Polizei, nach denen der Tunesier Nizar Trabelsi, ein früherer Fußballspieler bei Fortuna Düsseldorf, dazu ausersehen war, als Kamikazefahrer in einem mit Sprengstoff voll geladenen Lieferwagen das Attentat gegen die US-Botschaft durchzuführen. Trabelsi war am 13. September im Zusammenhang mit den Anschlägen in New York und Washington in Brüssel festgenommen worden. Die Ermittlungsbehörden fanden in der Wohnung des 31-Jährigen Waffen, Pläne für die Anschläge in Paris sowie eine Liste mit hochexplosiven chemischen Produkten. Weitere Spuren der Terrorgruppe um Beghal verfolgten die Fahnder vor allem in Frankreich, wo am 21. September in der Region Paris sieben Verdächtige festgenommen wurden. Sie sollen die geplanten Attentate logistisch vorbereitet haben, mit Hilfe mehrerer Internet-Adressen, die offenbar zum engsten Kreis bin Ladens führen und über die die Anweisungen der Al Qaida, versteckt in elektronisch übermittelten Fotos, empfangen werden konnten.

Sabine Heimgärtner

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