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Der US-Bürger Otto Warmbier im März 2016 in einem Gericht in Pjöngjang, Nordkorea.

© dpa/ Jon Chol Jin

Update

Otto Warmbier: US-Student stirbt nach Rückkehr aus Nordkorea

Der 22-jährige Otto Warmbier erliegt in seiner Heimat den schweren Hirnschädigungen aus seiner Haftzeit. Trump bezeichnet die kommunistische Regierung als "brutales Regime".

Der US-Student Otto Warmbier, der vor wenigen Tagen aus einer 17 Monate dauernden Haft in Nordkorea zurückgekehrt war, ist tot. Das teilte seine Familie am Montag in einem Statement mit, das mehreren US-Medien vorliegt. "Es ist unsere traurige Pflicht mitzuteilen, dass unser Sohn, Otto Warmbier, seine Reise nach Hause beendet hat", hieß es in der Erklärung der Familie. "Die schreckliche, qualvolle Misshandlung, die unser Sohn in den Händen der Nordkoreaner erfahren hat, machte keinen anderen Ausgang möglich."

Der 22-Jährige hatte nach Darstellung von Ärzten während seiner Zeit in Nordkorea schwere Schädigungen am Gehirn erlitten und war im Wachkoma liegend in die USA zurückgebracht worden. Er konnte zwar die Augen öffnen und blinzeln, es gab aber keine Anzeichen, dass er auf Sprache oder Aufforderungen reagieren konnte.

Trump nannte die Regierung in Pjöngjang in einer ersten Reaktion ein "brutales Regime". Es seien "schlimme Dinge" passiert, aber immerhin sei es gelungen, Warmbier noch "nach Hause zu seinen Eltern" zu holen, sagte Trump während einer Veranstaltung im Weißen Haus am Montagabend. Der Familie übermittelte der US-Präsident in einem Schreiben sein "tiefes Beileid".

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In einer weiteren Erklärung schrieb er, das Schicksal Warmbiers stärke die "Entschlossenheit meiner Regierung, derartige Tragödien zu verhindern, denen unschuldige Menschen in den Händen von Regimen zum Opfer fallen, die weder das Recht noch die Regeln grundlegenden menschlichen Anstands achten". Nach Angaben der US-Regierung sollen sich noch mindestens drei weitere Menschen mit US-Staatsbürgerschaft in nordkoreanischer Haft befinden.

Warmbier wurde erst vor wenigen Tagen in die USA zurückgebracht

Warmbier war im Januar 2016 in Nordkorea festgenommen und im März zu 15 Jahren Straflager verurteilt worden. Das kommunistische Regime in Pjöngjang warf ihm Straftaten gegen den nordkoreanischen Staat vor. Konkret soll er in einem Hotel ein Plakat von der Wand genommen haben, um es zu stehlen. Er verbrachte 17 Monate in Nordkorea, ehe er am Dienstag vergangener Woche in die USA zurückgebracht wurde. Vorausgegangen waren intensive diplomatische Bemühungen von US-Außenminister Rex Tillerson und dem schwedischen Außenministerium, das die Interessen der USA in Nordkorea vertritt.

Die Eltern erfuhren eine Woche vor der Rückkehr, dass ihr Sohn seit fast 15 Monaten im Koma liegt. Die Begründung der nordkoreanischen Seite, er sei an Botulismus erkrankt und nach Einnahme einer Schlaftablette nicht mehr aufgewacht, halten sie für nicht glaubwürdig. Die Ärzte wollten nicht über die Hintergründe der Verletzungen spekulieren. (AFP, dpa)

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