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Explosion in Islamabad

© dpa

Pakistan: Anschlag auf Ausländer in Islamabad

Bei einem Bombenanschlag auf ein italienisches Restaurant in der pakistanischen Hauptstadt Islamabad ist am Samstag eine Türkin getötet worden. Zehn weitere Menschen sind verletzt worden, darunter ein Deutscher.

"Eine türkische Frau, die für eine Nicht-Regierungsorganisation arbeitete, wurde durch die Explosion getötet", so der Polizeichef von Islamabad, Shahid Nadeem Baluch. Unter den zehn Verletzten seien vier Menschen aus den USA, zwei aus Japan, einer aus Deutschland, einer aus Italien und einer aus Kanada.  Der Geschäftsführer des Restaurants Luna Caprese sagt, rund ein Dutzend Ausländer hätten im Garten zu Abend gegessen, als sich die Explosion ereignete. Pakistan wird seit Monaten von einer Welle der Gewalt heimgesucht.

"Es handelt sich um einen Bombenanschlag. Wir versuchen festzustellen, ob die Bombe versteckt oder von außen geworfen wurde", sagt der Sprecher des Innenministeriums, Javed Cheema. Westliche Botschaften in der pakistanischen Hauptstadt konnten zunächst keinerlei Angaben machen. Die Explosion habe einen riesigen Krater in den Boden gerissen, so der Polizeichef. "Nur eine Bombe kann so einen Krater verursachen."

Augenzeugen der Explosion schilderten Bilder des Grauens. Geschäftsführer Shaukat Khan: "Es gab eine Explosion, die Menschen wurden aus ihren Stühlen gerissen, ein Arm, ein Bein und ein Fuß lagen herum." Ein Angestellter des Restaurants berichtet, ein blutüberströmter Mann habe am Boden gelegen und gerufen, "bringen Sie mich in die US-Botschaft". Die Wände seien voller Blut, fügt der Angestellte hinzu. Der Geschäftsführer sagt, auch die Eigentümerin des Restaurants, eine Italienerin, habe blutüberströmt am Boden gelegen.

Anzahl der Anschläge nimmt zu

Pakistan kämpft seit 2001 mit islamistischer Gewalt. Damals hatte sich Präsident Pervez Musharraf dem von den USA verkündeten "Krieg gegen den Terror" angeschlossen. Die Anschläge von aufständischen Taliban oder Anhängern des internationalen Terrornetzwerkes Al Qaida haben aber seit Anfang 2007 dramatisch zugenommen. Seit Anfang 2007 wurden bei mehr als hundert meist Selbstmordanschlägen mindestens 1065 Menschen getötet, viele davon Zivilisten. In der vergangenen Woche wurden bei einem doppelten Selbstmordanschlag in Lahore erneut mindestens 27 Menschen getötet.

Auch die Politik wird von der Gewalt überschattet. Oppositionsführerin Benazir Bhutto war bei einem Wahlkampfauftritt Ende Dezember durch einen Anschlag getötet worden. Die genauen Umstände ihres Todes sind zwischen Regierung und Opposition umstritten. Am Montag soll in Islamabad das neugewählte Parlament zu seiner konstitutierenden Sitzung zusammentreten. (ck/AFP)

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