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Politik: Pakistan droht den USA

Neu-Delhi - Zwischen den beiden „Verbündeten“ USA und Pakistan kracht es immer heftiger. US-Generalstabschef Mike Mullen warf Pakistan nun öffentlich vor, hinter dem Angriff auf die US-Botschaft in Kabul und weiteren Terroranschlägen in Afghanistan zu stecken.

Neu-Delhi - Zwischen den beiden „Verbündeten“ USA und Pakistan kracht es immer heftiger. US-Generalstabschef Mike Mullen warf Pakistan nun öffentlich vor, hinter dem Angriff auf die US-Botschaft in Kabul und weiteren Terroranschlägen in Afghanistan zu stecken. Islamabad wies die Anwürfe in scharfer Form zurück. Die USA riskierten, Pakistan als Verbündeten zu verlieren, warnte Außenministerin Hina Rabbani Khar. Die Beziehung der beiden Ländern steckt damit in der schwersten Krise seit dem Sturz der Taliban vor zehn Jahren. Noch nie hat Washington so schwere Vorwürfe gegen Pakistan erhoben. Vor dem US-Senat sagte Mullen, Pakistans Geheimdienst ISI habe der Terrorgruppe Hakkani-Netzwerk bei dem Angriff auf die US-Botschaft vergangene Woche geholfen. Das Hakkani-Netzwerk operiere als „regelrechter Arm“ des ISI. Zudem gebe es Hinweise, dass der ISI auch hinter dem Anschlag auf das Interkontinental Hotel in Kabul Ende Juni und einem Anschlag auf US-Soldaten stecke.

Islamabad soll seine Hand über die Hakkanis halten, die mit 15 000 Kämpfern eine der größten Taliban-Gruppen stellen. Sie sollen den Einfluss des Nachbarlandes in Afghanistan sichern. Doch diese Politik ist gefährlich. Bereits der Mord an Afghanistans Ex-Präsident Burhanuddin Rabbani hat das Land einem Bürgerkrieg ein Stück näher gebracht. Tausende Trauernde erwiesen Rabbani am Freitag in Kabul die letzte Ehre. Weggefährten des 71-jährigen Tadschiken schworen Rache. Noch ist allerdings unklar, wer den Chef des Friedensrates, der die Gespräche mit den Taliban vorantreiben sollte, getötet hat. Christine Möllhoff

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