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Pakistan: Dutzende Menschen sterben durch Angriffe von US-Drohnen

Nach einem Anschlag auf Agenten: Der US-Geheimdienst CIA hat einem Zeitungsbericht zufolge seine Attacken auf mutmaßliche Terroristen in Pakistan verstärkt.

Die CIA hat elf Drohnen-Angriffe in Pakistan geflogen. Die Angriffe seien Vergeltungsschläge für das Selbstmordattentat auf die CIA-Basis in der afghanischen Provinz Chost vom 31. Dezember, schreibt die New York Times. Dadurch seien etwa 90 Menschen getötet worden, berichtet das Blatt. Dies sei die intensivste Serie von Attacken gegen Ziele in Pakistan seit Beginn des Drohnen-Programms im Sommer 2008.

"Die CIA will zeigen, dass sie zurückschlagen kann", sagte Verteidigungsexperte Bill Roggio der Zeitung. Durch den Anschlag im Dezember waren acht Amerikaner getötet worden, sieben von ihnen arbeiteten für den Geheimdienstes. Der Attentäter hatte die Bombe gezündet, unmittelbar bevor er an einem Kontrollposten überprüft werden sollte. Dabei starben auch CIA-Aufklärungsspezialisten, deren Erkenntnisse dabei halfen, die Angriffsziele der Drohnen festzulegen.

Während der jüngsten Serie von Angriffen kamen dem Bericht zufolge durch eine einzige Attacke in der nordöstlichen Unruhe-Provinz Süd-Waziristan mindestens 20 Menschen ums Leben, bei einer anderen in Nord-Waziristan mindestens 17. Die New York Times schreibt weiter, die CIA wolle ihre Flotte der neuesten "Reaper"-Drohnen bis zum nächsten Jahr von sechs auf 14 mehr als verdoppeln. Die Drohnen-Missionen waren seit der Amtsübernahme von Präsident Barack Obama vor einem Jahr deutlich verstärkt worden.

Unterdessen starben in Pakistan mindestens 28 Menschen durch gewaltsame Vorfälle. In Tank, einer Stadt an der Grenze zu Süd-Waziristan, steuerte ein Selbstmordattentäter sein mit Sprengstoff beladenes Auto in eine Polizeistation. Zwei Sicherheitskräfte und drei Zivilisten kamen ums Leben, elf weitere Menschen wurden verletzt, teilte ein Polizeisprecher mit.

Im Stammesgebiet von Orakzai nahe der afghanischen Grenze starben neun Taliban und zwei pakistanische Soldaten bei bewaffneten Zusammenstößen. Mehrere Dutzend Aufständische hätten einen Sicherheitsposten angegriffen, teilte das Militär mit. In der Nachbarregion Kurram töteten Regierungstruppen zwölf islamistische Kämpfer. In beiden Gebieten haben Hunderte von Taliban Zuflucht gesucht, nachdem die Regierungstruppen eine Offensive in Süd-Waziristan gestartet hatten.

Quelle: ZEIT ONLINE, dpa

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