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Ein Video-Screenshot zeigt den entführten Entwicklungshelfer.

© dpa

Pakistan: Entführter deutscher Entwicklungshelfer frei

Nach mehr als zweieinhalb Jahren Geiselhaft ist ein in Pakistan entführter deutscher Entwicklungshelfer in Afghanistan freigekommen.

Nach mehr als zweieinhalb Jahren Geiselhaft ist ein in Pakistan entführter deutscher Entwicklungshelfer in Afghanistan freigekommen. Das Auswärtige Amt bestätigte am Freitag einen entsprechenden Bericht der „Bild“-Zeitung. Das Blatt berichtete, der Deutsche sei einem Team des Kommandos Spezialkräfte (KSK) in Kabul übergeben worden. Die Spezialkräfte hätten den Auftrag gehabt, den Deutschen nicht gewaltsam zu befreien.

So wurde Bernd M. in der Nähe einer Moschee in der afghanischen Hauptstadt Kabul deutschen Elitesoldaten des Kommandos Spezialkräfte (KSK) übergeben.
Bernd M. war 2012 im pakistanischen Punjab verschleppt worden, wo er laut Medienberichten Hilfsprojekte nach dem verheerenden Indus-Hochwasser von 2010 betreute. Eine Sprecherin des Auswärtigen Amts äußerte sich "sehr erleichtert", dass ein vor zwei Jahren in Pakistan entführter Deutscher in Afghanistan wieder freigekommen ist.

Der Mann befindet sich demnach in der Obhut der Bundesregierung. "Es geht ihm den Umständen entsprechend gut. Er wird psychologisch betreut", sagte die Sprecherin weiter. Sie wies darauf hin, dass zu der Freilassung neben deutschen Stellen auch ausländische Partner beigetragen hätten. Dem "Bild"-Bericht zufolge befand sich ein KSK-Team bereits seit einiger Zeit in Kabul, um die Übergabe vorzubereiten. Eine gewaltsame Befreiungsaktion war demnach nicht geplant. Angaben zu Gegenleistungen für die Freilassung des Entwicklungshelfers gab es zunächst nicht. Bernd M. befand sich laut "Bild" während seiner Verschleppung in der Hand islamistischer Kräfte.

Der Entwicklungshelfer arbeitete für die Deutsche Welthungerhilfe. Er war am 19. Januar 2012 mit einem italienischen Kollegen aus einem Haus in der ostpakistanischen Stadt Multan in der Provinz Punjab verschleppt worden. Angaben zu dem Italiener lagen zunächst nicht vor.
Die beiden Europäer waren nach früheren Angaben aus Extremistenkreisen von den pakistanischen Taliban (TTP) verschleppt worden. Sie wurden danach diesen Informationen zufolge an andere Gruppen mit Verbindungen zum Terrornetz Al-Kaida weitergegeben. (dpa)

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