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Pakistan: Extremisten greifen US-Konsulat in Peschawar an

In Pakistan sind mindestens 38 Menschen bei kurz aufeinander folgenden Anschlägen getötet worden. Ein Ziel der Attentäter war das US-Konsulat in Peschawar.

Gleich mehrere Terroranschläge haben Pakistan erschüttert. Im Nordwesten des Landes fielen mindestens 38 Menschen einem Bombenanschlag zum Opfer. Wie der Chef eines nahe gelegenen Krankenhauses sagte, wurden mehr als 100 Verletzte eingeliefert. Die Bombe war nach Polizeiangaben bei einer Parteiversammlung in der Stadt Timargarah im Bezirk Lower Dir hochgegangen. Erste Ermittlungsergebnisse deuteten auf einen Selbstmordanschlag hin.

Die säkulare Awami National Partei (ANP) hatte eine Veranstaltung unter freiem Himmel organisiert, um die geplante Umbenennung der mehrheitlich von Paschtunen bewohnten Nordwestprovinz in Khyber-Pakhtunkhwa zu feiern. Der alte Name stammte noch aus der britischen Kolonialzeit.

Peschawar, die größte Stadt im unruhigen Nordwesten Pakistans, wurde nur kurze Zeit später von mehreren aufeinander folgenden Explosionen erschüttert. Der Angriff galt dem US-Konsulat in Peschawar. Unter den mindestens sechs Todesopfern waren vier Angreifer und ein Polizist. Zu dem schließlich vereitelten Angriff bekannte sich die pakistanische Taliban-Organisation Tehreek-e-Taliban Pakistan (TTP). T-Sprecher Azam Tariq sagte, handelte es sich um einen Racheakt für Drohnenangriffe der USA im Grenzgebiet zu Afghanistan.

Die bewaffneten Extremisten hatten kurz hintereinander schwere Sprengsätze gezündet. Angreifer und Sicherheitskräfte lieferten rund um das massiv gesicherte Gebäude heftige Schusswechsel. Durch die Wucht der Explosionen wurde das US-Konsulat beschädigt. Augenzeugen zufolge waren "acht bis zehn" Angreifer an der Terroraktion beteiligt. Sie hätten Uniformen des pakistanischen Militärs getragen. Unklar war zunächst, ob sich die Angreifer noch in der Gegend versteckt hielten oder getötet wurden.

Die USA fliegen immer wieder Drohnenangriffe in den pakistanischen Stammesgebieten, die als Rückzugsgebiet von radikalislamischen Rebellen auch aus dem benachbarten Afghanistan gelten. Im Stammesbezirk Khyber setzten mutmaßliche Taliban-Kämpfer am Sonntag acht Tanklaster in Brand, die für Treibstofflieferungen an die NATO-Truppen in Afghanistan genutzt werden.

Die Metropole Peshawar war in der Vergangenheit immer wieder von schweren Anschlägen erschüttert worden. Im ganzen Land wurden in den vergangenen zweieinhalb Jahren mehr als 3200 Menschen bei Anschlägen getötet. Die meisten waren von Taliban-Kämpfern verübte Selbstmordattentate. (AFP/dpa)

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