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Peschawar Hotel

© dpa

Pakistan: Extremisten verüben schweren Anschlag auf Hotel

Sie feuerten auf Personal, beseitigten Barrieren und ließen einen Laster in der Hochsicherheitszone hochgehen: Bei einem Angriff auf ein Hotel in Peschawar starben mindestens 16 Gäste.

Nach Angaben pakistanischer Behörden hat sich die Zahl der Getöteten auf 18 erhöht unter ihnen sind zwei Mitarbeiter der Uno. Mindestens 64 Menschen wurden verletzt. Unter ihnen ist auch eine Deutsche. Es handele sich um eine junge Frau, die im Auftrag der Gesellschaft für technische Zusammenarbeit (GTZ) für das Kinderhilfswerk Unicef arbeitet. Laut GTU sind die Verletzungen nicht lebensgefährlich.

Das Luxushotel Pearl Continental liegt nahe einer pakistanischen Militärbasis und eines wichtigen Regierungsgebäudes in einer Hochsicherheitszone der nordwestpakistanischen Stadt Peschawar. Dennoch gelang es den Attentätern zum Hotel vorzudringen. Das pakistanische Nachrichtenportal Dawn-online berichtet, bewaffnete Männer hätten zunächst den Eingang des Hotels angegriffen.

Dabei lieferten sie sich ein Feuergefecht mit dem Sicherheitspersonal. Anschließend, so hieß es weiter, hätten sie eine Barriere in der Hoteleinfahrt abgesenkt, so dass ein Selbstmordattentäter mit einem mit Sprengstoff beladenen Kleinlaster bis zum Hauptparkplatz des Hotels fahren konnte, wo er sich mit dem Fahrzeug in die Luft gesprengt habe.

Nach der Explosion brach ein Feuer aus. Mehrere Menschen waren im vierten Stockwerk von den Flammen eingeschlossen, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur dpa aus Peshawar berichtete.

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon verurteilte die Tat auf Schärfste und sprach von einem feigen terroristischen Akt, der durch nichts zu rechtfertigen sei.

Im umkämpften Nordwesten des Landes hatte das pakistanische Militär im April eine Offensive gegen die radikal-islamischen Taliban gestartet. Die Extremisten reagierten darauf mit einer Serie von Bombenanschlägen. Ein hochrangiger Politiker der Region, Bashir Bilour, sagte nach dem jüngsten Blutbad: "Auch grausame Taten wie diese werden die Regierung nicht daran hindern, Terroristen und Extremisten zu eliminieren."

Am Wochenende hatten sich erstmals bewaffnete Dorfbewohner an den Kämpfen gegen die Taliban beteiligt, nachdem ein Selbstmordattentäter in einer Moschee in Dir fast 50 Menschen getötet hatte.

ZEIT ONLINE, dpa

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