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Islamabad

© AFP

Pakistan: Gerüchte über deutsches Todesopfer

Die Lage ist noch immer unüberschaubar nach dem verheerenden Terroranschlag auf ein Luxushotel in Pakistans Hauptstadt. Zahlreiche Menschen werden noch unter den Trümmern vermisst. Auch ein Deutscher soll bei der Bombenexplosion ums Leben gekommen sein, berichteten pakistanische Medien.

Nach dem verheerenden Autobombenanschlag auf das "Marriott“-Hotel in Islamabad haben pakistanische Medien berichtet, unter den Todesopfern sei auch ein Deutscher. Das Auswärtige Amt wollte dies bisher aber nicht bestätigen. Eine Sprecherin teilte jedoch am Sonntag mit, dass auch mindestens sieben Deutsche unter den Verletzten sind.

Auch der Botschafter der Tschechischen Republik in Pakistan, Ivo Zdarek, kam ums Leben. Der pakistanische Premierminister Yousaf Raza Gilani bestätigte am Sonntag den Tod des Diplomaten. Wie aus Sicherheitskreisen weiter verlautete, wurde die am Vormittag (Ortszeit) aus dem zerstörten Luxushotel geborgene Leiche des 47-Jährigen inzwischen an die tschechische Botschaft übergeben.

Islamabads Polizeichef Asghar Raza Gardezi sagte am Sonntag, bei dem Anschlag am Vorabend, dem schwersten in der Geschichte der pakistanischen Hauptstadt, seien mindestens 52 Menschen ums Leben gekommen. Etwa 260 weitere seien verletzt worden. Rettungskräfte suchten in den Trümmern nach weiteren Opfern, so Gardezi. Nach Angaben des dänischen Außenministerium wird auch ein dänischer Botschaftsvertreter seit dem Anschlag vermisst.

Bislang kein Bekenntnis zum Anschlag

Die meisten Opfer, insgesamt 39, seien Hotelangestellte, darunter drei Ausländer, sagte der Chef des "Marriott“-Hotels, Sadruddin Hashwani, am Sonntag. Der Attentäter hatte sich an einer Sicherheitsschleuse rund 30 Meter vor dem Eingang des Hotels in einem mit Sprengstoff beladenen Lieferwagen in die Luft gesprengt. Zu dem Anschlag bekannte sich bislang niemand. Die Regierung macht jedoch radikalislamische Extremisten für den Anschlag verantwortlich. Präsident Asif Ali Zardari kündigte in einer Fernsehansprache an, die Behörden würden hart gegen das "Krebsgeschwür“ des Terrorismus in Pakistan vorgehen.

Der Witwer der ermordeten Oppositionsführerin Benazir Bhutto war vor zwei Wochen zum neuen Staatschef gewählt worden. Der schwere Anschlag vom Samstag droht das Land weiter ins Chaos zu stürzen, das unter innenpolitischer Instabilität und eine Welle von Anschlägen islamistischer Aufständischer leidet. Die Rebellen finden im von den Behörden nicht kontrollierten Nordwesten des Landes Unterschlupf und werden dort auch von US-Truppen angegriffen, die in Afghanistan stationiert sind. (ut/dpa)

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