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Politik: Pakistan: Mehr Aufgaben für Afghanistan-Truppe

Präsident Musharraf für stärkeres deutsches Engagement

Berlin (cvm). Pakistans Präsident General Pervez Musharraf macht sich für eine Ausweitung der internationalen Afghanistan Truppe Isaf stark. An der Grenze zu Pakistan sei eine abschreckende westliche Militärpräsenz erforderlich, um eine Reorganisation der Taliban zu verhindern, sagte Musharraf am Dienstag in Berlin. „Das Al-Qaida-Netzwerk ist zerstört, die Taliban sind auseinander getrieben. Man darf ihnen nicht erlauben, sich wieder zu sammeln. Auf unserer Seite der Grenze verhindern wir das. Aber wer füllt das Vakuum auf der afghanischen Seite?“ Die derzeit von Deutschland und den Niederlanden geführte Isaf ist bislang nur im Raum um die Hauptstadt Kabul präsent.

„Wenn Deutschland mehr tun will, ist jetzt der richtige Moment“, warb Musharraf bei einem Mittagessen, an dem unter anderem Altbundespräsident Richard von Weizsäcker und Ex-Außenminister Hans-Dietrich Genscher teilnahmen. Freilich müsse die Isaf bei einer Ausweitung des Mandats bereit sein, ihre Waffen notfalls zu gebrauchen, stellte der General klar, gab sich aber zugleich sicher, dass eine massive Militärpräsenz auch die Warlords beeindrucke, die sich der Regierung in Kabul noch widersetzen.

Der 59-jährige Musharraf war nach dem Putsch 1999 vom Westen gemieden worden; nach den Anschlägen vom 11. September 2001 wurde er zum wichtigsten Verbündeten der USA in der Region. Sein Land liege „im Epizentrum“ des Kampfs gegen Terror, sagte Musharraf. Eine „Talibanisierung“ Pakistans sei unmöglich. Die Islamisten dort seien eine kleine Minderheit. Im Verlauf seines zweitägigen Deutschlandbesuches hatte Musharraf am Montag Bundespräsident Johannes Rau und Kanzler Gerhard Schröder getroffen.

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