zum Hauptinhalt
Sharif

© AFP

Pakistan: Musharraf erhält ernstzunehmende Konkurrenz

Der beim Volk beliebte Exil-Politiker Nawaz Sharif hat seine Rückkehr nach Pakistan angekündigt - und gleich Militärmachthaber Pervez Musharraf den Kampf angesagt. Der könnte Sharif allerdings noch mit juristischen Tricks in die Knie zwingen.

Der seit sieben Jahren im Exil lebende frühere pakistanische Regierungschef Nawaz Sharif wird nach eigenen Angaben am 10. September in sein Heimatland zurückkehren. Wie Sharif auf einer Pressekonferenz in London weiter mitteilte, will er nach seiner Rückkehr einen "entscheidenden Kampf" gegen den pakistanischen Militärmachthaber Pervez Musharraf aufnehmen. Pakistans Oberster Gerichtshof hatte vor einer Woche entschieden, dass der 1999 von Musharraf gestürzte Sharif und sein ebenfalls ins Exil gezwungener Bruder Shahbaz zurückkommen und in Pakistan bleiben dürfen.

Sharif kündigte daraufhin an, dass er bei den für Ende 2007 oder Anfang 2008 erwarteten Parlamentswahlen in Pakistan kandidieren und die Opposition gegen Musharraf anführen werde. Die Regierung in Islamabad warnte unterdessen davor, dass der zu lebenslanger Haft verurteilte konservative Politiker bei einer Rückkehr juristisch belangt werde.

Musharraf will weiter Armeechef bleiben

Nach der Machtübernahme durch das Militär am 12. Oktober 1999 war Sharif wegen Flugzeugentführung, Steuerhinterziehung und Hochverrats zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Der Vorwurf der Flugzeugentführung kam zustande, nachdem Sharif am Tag des Putsches versucht hatte, eine Landung von Musharrafs Maschine in Pakistan zu verhindern. Nach einigen Monaten hinter Gittern einigte er sich mit der Militärregierung, zusammen mit seinem Bruder für zehn Jahre ins Exil zu gehen. Seither lebte die Familie in Saudi-Arabien.

Auch die ehemalige Premierministerin Benazir Bhutto hat ihre Rückkehr nach Pakistan und ihre Kandidatur bei den Parlamentswahlen angekündigt. Die seit acht Jahren im Exil lebende Oppositionspolitikerin verhandelte Ende Juli mit Musharraf über eine Teilung der Macht. Der General strebt eine zweite Amtszeit an, müsste aber dafür sein Amt als Armeechef niederlegen. Das verweigert Musharraf bislang. (mit AFP)

Zur Startseite