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Pakistan: Neue Anschlagsdrohungen gegen Bhutto

Terroristen einer der Al Qaida nahe stehenden Gruppe haben in einem Brief mit neuen Anschlägen auf die frühere pakistanische Ministerpräsidentin Benazir Bhutto gedroht. Die Regierung verhängte unterdessen ein Ausreiseverbot für Bhutto.

Nach dem schweren Selbstmordanschlag auf Benazir Bhutto sind nach Angaben ihres Anwalts neue Attentatsdrohungen eingegangen. Anwalt Farooq Naik sagte, man habe einen Brief erhalten, in dem vermutlich eine radikalislamische Gruppe mit Verbindungen zum Terrornetz Al Qaida drohe, Bhutto könne auf Reisen oder zu Hause in Karachi angegriffen werden. Möglicherweise werde eine Selbstmordattentäterin den Anschlag verüben.

Bei dem Anschlag auf die Oppositionsführerin wenige Stunden nach ihrer Rückkehr aus dem Exil in der Nacht zu vergangenem Freitag waren 139 Menschen getötet und mehr als 500 verletzt worden. Nach jüngsten Angaben der Ermittler handelte es sich möglicherweise nicht um einen, sondern um zwei Selbstmordattentäter. Zunächst hatte die Polizei mitgeteilt, ein Selbstmordattentäter habe erst eine Handgranate geworfen und dann seine Sprengstoffweste gezündet. Bhutto war unverletzt geblieben und hatte anschließend gesagt, sie werde ihren Kampf für Demokratie und gegen Extremismus in Pakistan fortsetzen.

Bhuttos Anwalt sagte, die Regierung habe den Namen seiner Mandantin auf eine Liste von Personen gesetzt, denen die Ausreise verboten sei. Ein Regierungsvertreter, der anonym bleiben wollte, sagte, Grund seien mehrere schwebende Korruptionsverfahren gegen Bhutto. Darin werde der zweimaligen Ex-Premierministerin vorgeworfen, sich um fast 1,5 Milliarden Dollar bereichert zu haben.

Der pakistanische Präsident Pervez Musharraf hatte Bhutto vor ihrer Rückkehr Straffreiheit in den Korruptionsfällen zugesagt, was aber vor dem Verfassungsgericht angefochten wird. Ebenfalls anhängig vor dem Gericht ist die Frage, ob Musharraf bei der Präsidentschaftswahl vor zweieinhalb Wochen hätte antreten dürfen, weil er zugleich Armeechef ist. (mit dpa)

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