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Bhutto Gedenken

© dpa

Pakistan: Zehntausende strömen zum Grabmal von Benazir Bhutto

Vor einem Jahr starb Benazir Bhutto, damalige Chefin der Pakistanischen Volkspartei, bei einem Anschlag. Mehr als 150.000 Menschen gedachten heute ihrer "Schwester, Mutter und Führerin".

Ein Jahr nach dem Mord an Benazir Bhutto sind am Samstag Zehntausende ihrer Anhänger zum Grabmal der früheren pakistanischen Premierministerin geströmt. Nach Angaben der Polizei versammelten sich mehr als 150.000 Menschen in Bhuttos Heimatstadt Garhi Khuda Bakhsh in der südlichen Provinz Sindh am Mausoleum der Familie. Die frühere Chefin der Pakistanischen Volkspartei (PPP) war am 27. Dezember 2007 bei einem Selbstmordattentat nach einer Wahlkampfkundgebung in der Garnisonsstadt Rawalpindi ums Leben gekommen. Mit ihr starben mehr als 20 weitere Menschen. Bis heute wurde niemand für das Attentat zur Rechenschaft gezogen.

Eine Gedenkzeremonie am Grabmal, bei der auch Staatspräsident Asif Ali Zardari, der Witwer Bhuttos, und ihr Sohn Bilawal Bhutto Zardari am Grabmal sprechen sollten, wurde aus Sicherheitsgründen kurzfristig abgesagt. Auch Regierungschef Yusuf Raza Gilani war erwartet worden, hielt stattdessen aber eine Gedenkfeier in der Hauptstadt Islamabad. Aus Angst vor Terroranschlägen waren die Sicherheitskräfte in höchste Alarmbereitschaft versetzt worden. Mehrere tausend Sicherheitskräfte bezogen allein rund um das Mausoleum Stellung.

Hunderte Kilometer zu Fuß gepilgert

Zardari ließ in einer Erklärung mitteilen, seine Frau habe gegen Fanatismus und Extremismus gekämpft. "Die Tyrannen und Mörder haben sie umgebracht, aber ihre Ideen, die eine ganze Generation bewegt und zu höheren Zielen angespornt haben, können sie niemals ermorden."

Manche Anhänger, die Transparente mit Bildern der Verstorbenen trugen, waren Hunderte von Kilometern zu Fuß zum Mausoleum gepilgert. "Sie ist unsere Schwester, unsere Mutter und unsere Führerin", sagte der Arbeiter Ishfaq Hussain, der aus Zentralpakistan gekommen war. Auch in Rawalpindi, an der Stelle, an der Bhutto ermordet worden war, legten hunderte Menschen Blumen nieder.

Die Ermordung der Oppositionspolitikerin, die jahrelang im Exil gelebt hatte, verhalf ihrer PPP zum Sieg bei der Parlamentswahl im vorigen Februar. Wenige Monate später übernahm ihr Witwer das Amt des Präsidenten von Pervez Musharraf. (mpr/dpa)

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