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Pakistanischer Luftangriff: Armee riegelt ganze Region ab

Zwei Tage nach dem Bombenangriff auf eine Koranschule nahe der afghanischen Grenze hat die pakistanische Armee die Region Bajaur systematisch abgeriegelt.

Khar/Islamabad - Die Behörden sprachen von "Sicherheitsgründen", nachdem am Vortag in mehreren Städten bis zu 20.000 aufgebrachte Menschen gegen den Angriff protestiert hatten, bei dem bis zu 80 Menschen starben. Laut den Behörden handelte es sich bei den Opfern um Männer, die bald für terroristische Anschläge eingesetzt werden sollten. Dagegen sprachen Demonstranten von einem "Blutbad unter unschuldigen Stammesbrüdern". Die US-Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) forderte eine unabhängige Untersuchung des Angriffs.

In der Stadt Khar blieben auch Märkte und Schulen geschlossen. Niemand dürfe die Region betreten oder verlassen, sagte ein Anwohner. Landesweit waren die Sicherheitskräfte im Alarmzustand, um Vergeltungsanschläge für den Bombenangriff zu verhindern. Dabei sollte besonders der Besuch des britischen Thronfolgers Charles abgesichert werden, der am Mittwoch mit Ehefrau Camilla die Erdbebenregion Kaschmir besuchte.

Die pakistanische Regierung soll nach den Forderungen von HRW unabhängigen Ermittlern Zugang zu dem Gebiet verschaffen, um festzustellen, wer den Angriff geplant und ausgeführt hat und wer dabei getötet wurde. Die Beweislast liege auf Seiten der Regierung, um die Rechtmäßigkeit des Einsatzes glaubhaft zu machen, bei dem so viele Menschen umgekommen seien, sagte HRW-Mitarbeiter Ali Dayan Hasan. Sicherheitskräfte hatten angegeben, die Schule sei von führenden Al-Qaida-Mitgliedern besucht worden. Darunter hätten sich in der Vergangenheit auch die Nummer Zwei der Terrororganisation, Aiman al Sawahiri, sowie der Verantwortliche für die in Großbritannien vereitelten Flugzeuganschläge, Abu Obaida al Misri, befunden. (tso/AFP)

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