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Politik: Papandreou zum Dritten

Außenminister soll künftig die griechischen Sozialisten führen

Athen (dpa). In Griechenland hat am Sonntagmorgen eine landesweite Urabstimmung der Sozialisten zur Wahl eines neuen Parteivorsitzenden begonnen. Einziger Kandidat ist Außenminister Giorgos Papandreou. An der Wahl durften außer den rund 146 000 Mitgliedern der Panhellenischen Sozialistischen Bewegung (Pasok) auch Bürger teilnehmen, die sich als Parteifreunde verstehen. Das Ergebnis wurde am Sonntagabend erwartet. Papandreou wird die griechischen Sozialisten in die Parlamentswahl am 7. März führen.

Sein Vorgänger, der amtierende Ministerpräsident Kostas Simitis, war Anfang Januar als Parteichef zurückgetreten. Der 51 Jahre alte Papandreou gilt als letzte Hoffnung für einen Wahlsieg der Sozialisten. Bei allen Umfragen stehen sie in der Gunst der Wähler drei bis vier Prozentpunkte hinter der bürgerlichen Oppositionspartei Nea Dimokratia (ND).

Papandreou gehört zu einer politischen Dynastie. Sein Großvater Georgios war in den 40er und 60er Jahren zweimal Ministerpräsident. Sein Vater Andreas hatte dieses Amt in den 80er Jahren sowie von 1993 bis 1996 inne und war Gründer der Panhellenischen Sozialistischen Bewegung (Pasok). Die Mutter von Giorgos Papandreou ist Amerikanerin, und er wurde am 16. Juni 1952 in St. Paul im US-Bundesstaat Minnesota geboren. „Giorgos“ studierte Soziologie und Entwicklung in Schweden, den USA und in London. Seine eigene politische Karriere begann er 1981 als Parlamentsabgeordneter. Über verschiedene Regierungsämter stieg er 1999 bis zum Außenminister auf. Zusammen mit seinem türkischen Amtskollegen Ismail Cem entwarf er noch im selben Jahr die so genannte Erdbeben-Diplomatie, die zu einer Normalisierung der Beziehungen der seit langem verfeindeten Länder führte. Damals hatten sich beide Staaten bei Erdbeben in dem jeweils anderen Land geholfen.

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