zum Hauptinhalt
Papst Franziskus spricht auf seinem Rückflug von Polen nach Rom mit Journalisten.

© dpa / DANIEL DAL ZENNARO

Papst Franziskus: "Den Islam nicht mit Gewalt gleichsetzen"

In Polen predigte der Papst gegen Hass und Ressentiment. Auf der Rückreise spricht er über das fundamentalistische Potenzial seiner eigenen Religion.

Angesichts der jüngsten Anschläge radikalislamischer Attentäter hat Papst Franziskus auf das gewaltsame Potenzial auch in der christlichen Gemeinschaft hingewiesen. "Wenn ich über islamische Gewalt spreche, dann muss ich auch über christliche Gewalt sprechen", sagte der Papst am Sonntag auf dem Rückflug von seiner Polen-Reise. "In fast jeder Religion gibt es immer eine kleine Gruppe von Fundamentalisten - bei uns auch."

Wenn er die Zeitungen lese, sehe er "jeden Tag Gewalt in Italien", sagte Franziskus. "Der eine tötet seine Freundin, der andere tötet seine Schwiegermutter, und das sind alles getaufte Christen." Der Papst resümierte: "Ich halte es nicht für richtig, den Islam mit Gewalt gleichzusetzen."

Terrorismus aus Mangel an Optionen

Franziskus betonte, dass die Religion seiner Ansicht nach nicht die treibende Kraft hinter Gewalttaten sei. Junge Menschen wendeten sich dem "Terrorismus" zu, wenn "sie keine anderen Optionen haben", sagte er. "Wie viele unserer jungen Europäer haben wir ohne Ideale zurückgelassen, ohne Arbeit, so dass sie sich Drogen und Alkohol zuwenden und bei fundamentalistischen Gruppen mitmachen?", fragte der Papst.

Der Papst hatte sich seit Mittwoch in Polen aufgehalten. Am Sonntag hatte er die Abschlussmesse zum Weltjugendtag nahe der polnischen Stadt Krakau gelesen. (AFP)

Zur Startseite