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Der ehemalige britische Premierminister Gordon Brown.

© AFP

"Paradise Papers": Britischer Ex-Premier Brown startet Petition gegen Steueroasen

Nach den jüngsten Enthüllungen über Steueroasen durch die "Paradise Papers" ruft der frühere britische Premier Gordon Brown zum Handeln auf. Er will Druck auf die G20 machen.

Auf der internationalen Petitionsplattform Avaaz hat Großbritanniens Ex-Premier Gordon Brown eine Petition lanciert, um die Schließung von Steueroasen durchzusetzen. Er bittet darin um eine Unterschrift unter einen offenen Brief an den argentinischen Präsidenten Mauricio Macri, den derzeitigen Vorsitzenden der G-20-Staaten.

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Lesen Sie hier die Petition im Wortlaut:

Liebe Freundinnen und Freunde,

als britischer Premierminister und Vorsitzender der G20 habe ich vor acht Jahren versucht, weltweiten Steueroasen ein Ende zu setzen. Doch wie das jüngste Datenleck namens "Paradise Papers" zeigt, werden immer noch Billionen in den hintersten Ecke in der Weltwirtschaft versteckt, um Steuern zu vermeiden.

Es ist eine der größten Ungerechtigkeiten unserer Zeit: Die Reichsten dürfen sich ausklinken, während der Rest von uns für Gesundheitsversorgung, Bildung und den Schutz der Hilfsbedürftigsten in unserer Gesellschaft zahlt.

Doch nun können wir das stoppen -- mit einem internationalen Abkommen, das Steueroasen verbietet und Sanktionen und Haftstrafen gegen Steuersünder verhängt. Die G20, die größten Wirtschaftsmächte dieser Welt, können das umsetzen.

Unterzeichnen auch Sie diesen offenen Brief an Argentiniens Präsidenten Mauricio Macri, den Vorsitzenden der G20 -- wenn eine Million von uns mitmachen, überreiche ich ihn persönlich und bitte ihn und weitere Leiter der G20-Staaten, dringend zu handeln, um zu Ende zu bringen, was wir 2009 begonnen haben. Unterzeichnen Sie mit nur einem Klick.

An Präsident Mauricio Macri und alle Leiter der G20-Staaten:

Die globale Ungleichheit ist erschreckend: Acht Menschen besitzen so viel Reichtum wie die Hälfte der Welt.

Und die Schere geht immer weiter auseinander, nicht zuletzt aufgrund der schattenhaften Welt globaler Steuerparadiese, in der Billionen in Offshore-Konten fernab vom Fiskus geparkt werden können. Die Reichen werden immer reicher, während der Rest von uns zahlt.

Vor acht Jahren haben die G20-Staaten vereinbart, diesen Steuerpraktiken ein Ende zu setzen. Es wird Zeit, das Versprechen einzulösen. Bitte setzen Sie sich unverzüglich für die Schließung von Steueroasen ein und sorgen Sie dafür, dass diejenigen, die sie betreiben und ausnutzen, zur Rechenschaft gezogen werden.

Niemand sollte sich der Pflicht entziehen können, Steuern für das Wohl der Allgemeinheit zu zahlen. Ihre Verantwortung ist es, dafür zu sorgen. Als Bürgerinnen und Bürger aus aller Welt fordern wir, dass gehandelt wird.

Mit aufrichtigen Grüßen,

Gordon Brown

Hinweis der Redaktion: Die Behauptung, dass acht Menschen so viel Vermögen besitzen wie die Hälfte der Menschheit, ist eine Behauptung der Nichtregierungsorganisation Oxfam. Nachdem Kritik an der Seriosität dieser Behauptung aufgekommen war, bekräftigte die Organisation im Januar selbige und erläuterte hier, weshalb sie dabei bleibt. (Tsp)

Großbritannien betreibt ein undurchsichtiges Offshore-System für Reiche und Unternehmen mit Steuervermeidungsabsicht. Lesen Sie hier eine Analyse von Albert Funk

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