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Hun Sen

© dpa

Parlamentswahlen in Kambodscha: Regierungspartei hat den Sieg vor Augen

Bei den Parlamentswahlen in Kambodscha scheint der Sieger schon festzustehen. Die Volkspartei von Regierungschef Hun Sen feiert schon. Die Opposition beklagt hingegen Unregelmäßigkeiten.

Nach den Parlamentswahlen in Kambodscha rechnet die Volkspartei von Regierungschef Hun Sen mit dem Wahlsieg. Zwar lägen noch keine offiziellen Ergebnisse vor, es werde jedoch bereits gefeiert, hieß es am Sonntag aus Parteikreisen. Die Partei liege in Führung, warte aber noch auf offizielle Zahlen, sagte ein Regierungssprecher. Parteiverteter sagten unterdessen inoffiziell, die Volkspartei habe sieben Sitze zugelegt und werde voraussichtlich mehr als 80 der 123 Sitze in der Volksvertretung erhalten.

Opposition beklagt Unregelmäßigkeiten

Die oppositionelle Sam Rainsy-Partei sprach von Unregelmäßigkeiten. "Viele Wähler konnten ihre Namen nicht auf den Listen finden", sagte ein Sprecher der Sam Rainsy-Partei. "Wir werden uns beschweren." Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch hatte der Regierung Einschüchterung der Opposition und unfaire Berichterstattung über andere Parteien in den Staatsmedien vorgeworfen. Polizei und Wahlkommission verzeichneten am Wahltag keine gewaltsamen Störungen.

Hun Sen hatte sich bereits bei der Stimmabgabe siegesgewiss gezeigt, und Umfragen deuteten auf seinen eindeutigen Erfolg hin. Er ist populär, weil das Land umfangreiche Auslandsinvestitionen angezogen hat. Die Wirtschaft wuchs im vergangenen Jahr um rund zehn Prozent. Der Aufmarsch thailändischer Soldaten an einem umstrittenen kambodschanischen Tempel im Grenzgebiet hat zudem nationalistische Gefühle geschürt und der Regierung weiter Aufwind gegeben.

Friedlichste Wahl seit 1993

Hun Sen führt die Geschicke des Landes seit 23 Jahren. Seine an kommunistischen Vorbildern orientierte Volkspartei hat bereits 73 der 123 Sitze inne. Die königstreue Funcinpec hatte im alten Parlament 26 Sitze, die Sam Rainsy-Partei 24. Das offizielle Ergebnis wird erst in einigen Tagen erwartet, eigene Hochrechnungen der Parteien früher.

Rund acht Millionen Einwohner waren zur Stimmabgabe aufgerufen. Es war der vierte demokratische Wahlgang seit 1993, nachdem das Land jahrzehntelang von Bürgerkrieg, Besatzung und dem Schreckensregime der Roten Khmer erschüttert worden war. Die Wahlkommission bezeichnete den Wahlkampf als den friedlichsten seit 1993. (mbo/dpa)

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