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Parteien: SPD-Linke fordert Kahrs’ Rückzug

Der Partei-Linke Niels Annen ist in seinem Wahlkreis Hamburg-Eimsbütteln nicht mehr als Direktkandidat für den Bundestag nominiert worden. Die SPD-Linke macht jetzt Johannes Kahrs, der als "rechter" Sozialdemokrat gilt, dafür verantwortlich.

Berlin - Der Fall Niels Annen sorgt für heftigen Streit zwischen dem linken und rechten SPD-Flügel. Die Parteilinke macht den Sprecher des „Seeheimer-Kreises“, Johannes Kahrs, dafür verantwortlich, dass SPD-Vorstandsmitglied Niels Annen in seinem Wahlkreis Hamburg- Eimsbüttel nicht mehr als Direktkandidat für den Bundestag nominiert wurde. Annen hatte am Wochenende eine Kampfkandidatur gegen den Hamburger Juso- Vorsitzenden Danial Ilkhanipour verloren, obwohl sich SPD-Chef Franz Müntefering und SPD-Kanzlerkandidat Frank- Walter Steinmeier öffentlich und parteiintern für ihn ausgesprochen hatten.

Ilkhanipour gilt als Vertrauter von Kahrs und arbeitete eine Zeit lang in dessen Bundestagsbüro. Dem 27-Jährigen wird vorgeworfen, seine Bewerbung erst bekannt gegeben zu haben, nachdem er Unterstützer als Delegierte für die Wahlkreiskonferenz installiert hatte.

Der Wortführer der SPD-Linken, Björn Böhning, ruft nun den im „Seeheimer Kreis“ organisierten rechten SPD-Flügel dazu auf, sich von Kahrs als Sprecher zu trennen. „Wir erwarten, dass die Seeheimer personelle Konsequenzen ziehen. Wenn ihnen die Verantwortung für die Partei wichtiger ist als eigene Machtspielchen, kommen sie daran nicht vorbei“, sagte Böhning dem Tagesspiegel am Montag. Solange Kahrs eine herausgehobene Rolle beim „Seeheimer Kreis“ spiele, könne es „keinerlei Kooperation mehr geben“, fügte Böhning hinzu. Stephan Haselberger

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