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Politik: Parteilinke: Steinbrück hat Beinfreiheit Kandidat kündigt einen neuen Wahlkampfstil an

Berlin - SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück hat nach seiner einstimmigen Nominierung durch den Parteivorstand einen ungewöhnlichen Wahlkampfstil angekündigt. Sein Wahlkampf werde „spannend und teilweise auch spaßig“ sein, sagte der Ex-Finanzminister am Montag.

Berlin - SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück hat nach seiner einstimmigen Nominierung durch den Parteivorstand einen ungewöhnlichen Wahlkampfstil angekündigt. Sein Wahlkampf werde „spannend und teilweise auch spaßig“ sein, sagte der Ex-Finanzminister am Montag. „Es muss kein lustloser Wahlkampf sein. Es darf auch Humor, und es darf ein bisschen Witz dabei entstehen“, meinte er. Zugleich kündigte er an, er wolle über die sozialdemokratischen Stammwähler hinaus auch Anhänger von Union und FDP ansprechen, die von der „Prinzipienlosigkeit“ der Bundesregierung enttäuscht seien. Er wolle Wählern der schwarz-gelben Koalition, „die eine wertegeleitete Politik vermissen“, ein Angebot machen.

Steinbrück kündigte an, er werde „mit dem heutigen Tag keine honorarpflichtigen Vorträge mehr halten“. In der laufenden Legislaturperiode hatte der Ex-Finanzminister von allen Bundestagsabgeordneten den höchsten Nebenverdienst erzielt. Zudem werde er sein Aufsichtsratsmandat bei Thyssen-Krupp aufgeben, um eine Interessenkollision zu vermeiden. Das Aufsichtsratsmandat beim Fußballverein Borussia Dortmund dagegen werde er weiter ausüben.

Führende Parteilinke stellten sich demonstrativ hinter den Kandidaten und äußerten auch Verständnis für dessen Wunsch nach einer gewissen Autonomie von der Partei. „Die Stärke von Steinbrück gegenüber Merkel besteht ja darin, dass er ist, wie er ist“, sagte der schleswig-holsteinische SPD-Chef Ralf Stegner nach der Sitzung des Vorstands, Allerdings sei auch der Kandidat daran interessiert, die Partei hinter sich zu wissen. In Anspielung auf Steinbrücks Forderung nach „Beinfreiheit“ meinte der Sprecher der Parteilinken im Parteivorstand: „Wir wollen nicht die schottische Variante, da ist die Beinfreiheit am größten.“ Die kontinentaleuropäische Kleiderordnung biete genügend Beinfreiheit.

Der Ex-Finanzminister will offenbar auf seine Kritiker innerhalb der eigenen Partei und in den Gewerkschaften zugehen. Er habe am Wochenende mit DGB-Vertretern telefoniert und werde auch an dem Treffen der SPD-Spitze mit dem DGB am heutigen Dienstag teilnehmen, meinte er. Nach Angaben von Vertretern der Parteilinken sucht Steinbrück das Gespräch mit ihnen und hat dafür Termine angeboten. hmt

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