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62 Prozent der FDP-Mitglieder stimmten am Sonntag für die Freigabe von Cannabis unter strikten Auflagen.

© Bernd von Jutrczenka/dpa

Parteitag in Berlin: FDP stimmt für Cannabis-Legalisierung

Der Parteitag der FDP stand unter dem Motto "German Mut". Am letzten Tag machte die seit Jahren um Stimmen kämpfende Partei einen Vorstoß in Richtung der Jungwähler: mit der Forderung nach Legalisierung von Cannabis.

Nach den Grünen will jetzt auch die FDP das Haschisch-Rauchen freigeben. Auf ihrem Berliner Parteitag stimmten die Liberalen am Sonntag mit knapp 62 Prozent für eine Legalisierung von Cannabis unter strikten Auflagen. Die Droge sollte künftig als „Genussmittel“ in ausgewählten Geschäften mit Lizenz an Erwachsene verkauft werden können. Geschätzt gibt es bis zu vier Millionen Cannabis-Konsumenten in Deutschland.

Damit konnte der Parteinachwuchs von den Jungen Liberalen einen großen Erfolg feiern, der seit Jahren für die Legalisierung wirbt. „Wir sind froh, dass die FDP realisiert, dass Cannabis für viele Menschen zum Alltag gehört“, sagte Juli-Chef Konstantin Kuhle. 

Cannabis-Produkte gelten in Deutschland als illegale Suchtmittel. Besitz, Anbau und Handel stehen unter Strafe, im Gegensatz zu anderen Ländern. Die große Koalition aus Union und SPD zeigt keine Neigung, daran absehbar etwas zu ändern. 

Die FDP argumentiert, eine staatlich kontrollierte Freigabe könnte dem Schwarzmarkt den Boden entziehen. Cannabis sollte dann wie Zigaretten besteuert werdeb. Mit den zusätzlichen Einnahmen von bis zu einer Milliarde Euro sowie dem eingesparten Geld bei Justiz und Polizei sollten Maßnahmen für den Jugendschutz und die Drogenprävention bezahlt werden.

Der Parteitag stand unter dem Motto "German Mut". Damit wollten die Liberalen ein politisches Zeichen setzen gegen eine als typisch deutsch empfundene Verzagtheit, die im englischen Sprachraum mit dem Begriff "German Angst" beschrieben wird. dpa

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