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Oswald Metzger

© dpa

Parteiwechsel: Ex-Grüner Oswald Metzger wird CDU-Mitglied

Einundzwanzig Jahre lang war Oswald Metzger bei den Grünen. Im letzten Herbst trat er unter großem Mediengetöse aus der Partei aus. Und am Dienstag nun gibt er seinen Eintritt in die CDU bekannt. 2009 will er mit den Christdemokraten für den Bundestag kandidieren.

Oskar Metzger, wer ist das eigentlich?

Oswald Metzger, 53 Jahre alt, war zuletzt bis Februar 2008 Landtagsabgeordneter in Baden-Württemberg. Von 1994 bis 2002 saß er für die Grünen im Bundestag. Er arbeitete eine Zeit lang im Finanzausschuss und gilt seither als Haushalts- und Finanzexperte. Mit der CDU liebäugelt er offenbar schon länger. Bereits 1997 hat er sich in Interviews für schwarz-grüne Koalitionen ausgesprochen.

Warum ist er so umstritten?

Metzger vertritt ausgesprochen wirtschaftsliberale Positionen, die bei den Grünen eher unüblich sind. So hat er sich für Studiengebühren ausgesprochen, für einen strikten Stellenabbau im öffentlichen Dienst und generell für weniger staatliche Leistungen und mehr Eigenverantwortung der Bürger. Er ist außerdem ehrenamtliches Mitglied bei der umstrittenen Initiative Neue Marktwirtschaft, einer vom Arbeitgeberverband gegründeten PR-Agentur, die neoliberale Positionen salonfähig machen will.

Wie kam es zum Zerwürfnis mit den Grünen?

Im November 2007 sagte er in einem Interview mit dem "Stern" den folgenschweren Satz: "Viele sehen ihren Lebenssinn darin, Kohlehydrate oder Alkohol in sich hinein zu stopfen, vor dem Fernseher zu sitzen und das Gleiche den eigenen Kindern angedeihen zu lassen." Gemeint waren Sozialhilfe- und ALG-II-Empfänger. Metzger rückte von dieser Position trotz vielfacher parteiinterner Kritik nicht ab und wollte sich auch nicht entschuldigen. Dazu kam, dass er sich mit Grünen-Positionen in der Sozialpolitik wie zum Beispiel dem bedingungslosen Grundeinkommen nicht mehr identifizieren konnte. Grünen-Spitzenpolitiker - wie etwa Renate Künast und Claudia Roth - legten ihm den Rücktritt nahe. Am 27. November 2007 gab Metzger dann seinen Parteiaustritt bekannt. Sein Landtagsmandat legte er im Februar 2008 nieder.

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