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Personenschutz: BKA kümmert sich um Filmaufnahmen in Merkels Wohnung

Das Bundeskriminalamt, das auch für den Personenschutz von Kanzlerin Merkel zuständig ist, wird das heimliche Filmen von Merkels Privatwohnung untersuchen. Eine Kamera auf dem Dach des Pergamonmuseums hatte unbemerkt Aufnahmen von der Wohnung gemacht.

Berlin/Wiesbaden - Das heimliche Filmen in die Berliner Privatwohnung von Bundeskanzlerin Angela Merkel wird nun vom Bundeskriminalamt untersucht. Vom BKA in Wiesbaden hieß es am Montag, dass die Bundespolizei, die auch für den Personenschutz der Kanzlerin zuständig ist, den Vorgang prüfe. Weitere Details wurden nicht genannt - auch nicht zur Frage, ob gegen jemanden ermittelt werde.

Die Aufnahmen waren nach den bisherigen Berichten vom Dach des Pergamon-Museums mit einer dort installierten Überwachungskamera gemacht worden. Das Museum befindet sich in der Nähe der Wohnung Merkels. Denkbar ist ein juristisches Nachspiel. Seit August 2004 ist die Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen strafbar. Dazu gehört auch das unbefugte Filmen von Personen in ihrer Wohnung.

Die Kanzlerin selbst spielte die heimlichen Filmaufnahmen nicht hoch. Regierungssprecher Ulrich Wilhelm lehnte eine Stellungnahme zu den Aufnahmen ab. «Das ist kein Vorgang, der einer Kommentierung durch mich bedarf», meinte Wilhelm.

Der Sprecher des Innenministeriums bestätigte jedoch indirekt den Bericht der «Bild am Sonntag», wonach mit der Überwachungskamera das Wohnzimmer der Kanzlerin und ihres Ehemannes gefilmt worden war. Die Kameraführung sei inzwischen so geändert worden, dass dies ausgeschlossen sei, sagte der Sprecher.

Die «Bild am Sonntag» hatte berichtet, Reporter des Blattes hätten während Recherchen über die Nachtschichtarbeiter des Museums von Sicherheitskräften die Kamera gezeigt bekommen. Sie schwenkten und zoomten mit dem Joystick auf die Wohnung der Kanzlerin. «Auf dem Überwachungsmonitor war in schwarz-weiß deutlich Angela Merkels Ehemann, Professor Joachim Sauer, zu erkennen, wie er im Wohnzimmer saß und offenbar TV guckte.»

Nach ihrer Wahl hatte Merkel sich dagegen entschieden, ihre Wohnung unweit des Berliner Boulevards Unter den Linden zu wechseln. (tso/dpa)

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