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Politik: Peru: Ex-Staatschef Fujimori bleibt in Tokio

Der abgesetzte peruanische Präsident Alberto Fujimori kann als japanischer Staatsbürger in Japan bleiben und muss auch keine Auslieferung in das südamerikanische Land fürchten. Dies bestätigte der japanische Außenminister Yohei Kono am Dienstag auf einer Pressekonferenz in Tokio.

Der abgesetzte peruanische Präsident Alberto Fujimori kann als japanischer Staatsbürger in Japan bleiben und muss auch keine Auslieferung in das südamerikanische Land fürchten. Dies bestätigte der japanische Außenminister Yohei Kono am Dienstag auf einer Pressekonferenz in Tokio. Kono sagte, im Falle eines Auslieferungsbegehrens der peruanischen Regierung werde Tokio entsprechend der Landesgesetze handeln, die keine Auslieferung von Japanern vorsähen.

Nach den Angaben der Regierung ist Fujimori Staatsbürger des ostasiatischen Landes. Das Justizministerium habe herausgefunden, dass der Vater von Alberto Fujimori für seinen Sohn beim japanischen Konsulat in Peru die japanische Staatsbürgerschaft beantragt hatte. Er sei zudem unter seinem japanischen Namen Kenya Fujimori im Heimatort seiner Eltern Kumamoto in Südwestjapan registriert. Fujimori habe auch nie auf diese Staatsbürgerschaft verzichtet. Normalerweise ist Japanern nach einem Gesetz von 1985 keine doppelte Staatsbürgerschaft erlaubt, aber sie wird toleriert. Damit geht ein dreiwöchiger Streit über die Staatsbürgerschaft Fujimoris zu Ende.

Der 62-jährige Fujimori hatte zuvor erklärt, er sei bereit, zu den Korruptionsvorwürfen gegen ihn Stellung zu nehmen. Allerdings werde er dazu nicht nach Peru zurückkehren. Fujimori war Mitte November nach Japan gereist und dort geblieben. Am 21. November wurde er vom Parlament abgesetzt, nachdem er tags zuvor ein Rücktrittsgesuch eingereicht hatte.

Fujimori stand zehn Jahre an der Spitze seines Landes. Er stürzte über eine Korruptionsaffäre um Ex-Geheimdienstchef Vladimiro Montesinos, der im Verdacht steht, rund 50 Millionen Dollar verschoben zu haben. Ein Video, das Montesinos bei der Übergabe von Schmiergeldern zeigte, löste im September die Regierungskrise in Peru aus. Fujimori versuchte erfolglos, sich von Montesinos zu distanzieren.

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