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Politik: Peru: Hinweise auf Korruption großen Stils

Die peruanische Interimsregierung hat Hinweise dafür gefunden, dass unter dem früheren Präsidenten Alberto Fujimori Korruption im großen Stil betrieben wurde. In jetzt entdeckten geheimen Anordnungen gehe es um angebliche Waffenkäufe in Höhe von mehreren hundert Millionen Dollar, sagte Justizminister Diego Garca Sayn am Sonntag (Ortszeit) im peruanischen Fernsehen.

Die peruanische Interimsregierung hat Hinweise dafür gefunden, dass unter dem früheren Präsidenten Alberto Fujimori Korruption im großen Stil betrieben wurde. In jetzt entdeckten geheimen Anordnungen gehe es um angebliche Waffenkäufe in Höhe von mehreren hundert Millionen Dollar, sagte Justizminister Diego Garca Sayn am Sonntag (Ortszeit) im peruanischen Fernsehen. Nach seinen Angaben bewiesen die Dokumente zudem, dass der mit Haftbefehl gesuchte frühere Geheimdienstchefs Vladimiro Montesinos Kopf einer kriminellen Vereinigung in Peru gewesen sei. Die Dokumente lieferten Hinweise, dass die vermeintlichen Waffenkäufe einer "Clique" um Fujimori nur als Ausrede dienten, um sich "einen Großteil der Gelder anzueignen". In die dunklen Geschäfte seien neben Fujimori auch mehrere seiner Wirtschaftsminister verwickelt gewesen. "Es ist haarsträubend", sagte der Justizminister weiter.

Laut Garca Sayn und ergänzenden Medienberichten kaufte Peru unter anderem von Weißrussland gebrauchte Kampfflugzeuge zu überhöhten Preisen. Teile der Gelder seien dann auf die ungezählten Konten von Montesinos im Ausland geflossen. Nach dem Ex-Geheimdienstchef wird unter anderem wegen Menschenrechtsverletzungen, Korruption, Waffen- und Drogenhandel sowie Steuervergehen gefahndet. Ähnliche Geschäfte seien ebenfalls mit nicht-militärischem Material gemacht worden.

Ein im September veröffentlichtes Video, das Montesinos bei der Bestechung eines oppositionellen Parlamentariers zeigt, hatte in Peru eine politische Krise ausgelöst. Sie gipfelte in der Flucht Fujimoris nach Japan und seiner Absetzung durch das Parlament in Lima. Montesinos hatte in Panama vergeblich um politisches Asyl nachgesucht, bevor er am 23. Oktober überraschend nach Peru zurückkehrte. Seitdem ist der frühere Geheimdienstchef untergetaucht. Perus neuer Ministerpräsident Javier Pérez de Cuéllar hatte seine Ergreifung als ein Hauptziel seiner Übergangsregierung genannt.

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