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Peru: Neuer Haftbefehl gegen Fujimori

Ein Strafgericht in Peru hat einen internationalen Haftbefehl gegen den ehemaligen Präsidenten des Landes, Alberto Fujimori, erlassen. Ihm werden Menschenrechtsverstöße vorgeworfen.

Lima - Fujimori werde verdächtigt, hinter dem Mord an rund 20 Gefangenen in einem Hochsicherheitsgefängnis in der peruanischen Hauptstadt Lima im Jahr 1992 zu stehen, gab das Gericht bekannt. Der von 1990 bis 2000 regierende Fujimori soll sich in dem Prozess wegen Menschenrechtsverstößen verantworten. Der peruanische Ex-Präsident befindet sich zur Zeit in Chile, wo er auf die Gerichtsentscheidung zu einem Antrag Perus auf Auslieferung wartet. Neben unrechtmäßiger Bereicherung und Korruption werden ihm auch in diesem Fall Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen.

Fujimori, ein Sohn japanischer Einwanderer, war von 1990 bis 2000 peruanischer Staatschef. Wegen eines Korruptionsskandals floh er 2000 aus dem Land und reichte seinen Rücktritt per Fax aus Tokio ein. Als er nach fünfjährigem Exil in Japan am 7. November 2005 in Chile einreiste, wurde er auf Antrag Perus in Santiago inhaftiert. Fujimori wollte von Chile nach Peru weiterreisen, um seine Teilnahme an der dortigen Präsidentschaftswahl vorzubereiten. Die peruanische Justiz untersagte Fujimoris Kandidatur für die Wahl, deren zweite Runde für den 4. Juni vorgesehen ist. (tso/AFP)

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