zum Hauptinhalt

Politik: Phillippinen: Abu Sayyaf nehmen auf der Flucht 200 weitere Geiseln

Während eines Militärangriffs zur Befreiung der vor knapp einer Woche entführten Geiseln haben Moslem-Rebellen der Abu Sayyaf-Guerilla auf der südphilippinischen Insel Basilan 200 weitere Menschen in ihre Gewalt gebracht. Auf der Flucht vor der Armee besetzten die Rebellen nach Behördenangaben vom Samstag ein Krankenhaus und eine Kirche in der Stadt Lamitan und nahmen 200 Menschen als Geiseln.

Während eines Militärangriffs zur Befreiung der vor knapp einer Woche entführten Geiseln haben Moslem-Rebellen der Abu Sayyaf-Guerilla auf der südphilippinischen Insel Basilan 200 weitere Menschen in ihre Gewalt gebracht. Auf der Flucht vor der Armee besetzten die Rebellen nach Behördenangaben vom Samstag ein Krankenhaus und eine Kirche in der Stadt Lamitan und nahmen 200 Menschen als Geiseln. Sie dienten den Rebellen offenbar als menschliche Schutzschilde gegen die Angriffe der Armee.

Seit Freitag gehen die Streitkräfte in einer Großoffensive gegen die Rebellen vor, um die am Sonntag entführten Geiseln zu befreien. Bei den Kämpfen in Lamitan kamen nach Armeeangaben mindestens sechs Soldaten und zehn Rebellen ums Leben. Auch Zivilisten sollen unter den Toten sein. Entgegen bisheriger Ankündigungen führte die Armee gleichzeitig auch Verhandlungen mit den Entführern. Zuvor hatte Präsidentin Gloria Arroyo Verhandlungen mit den Rebellen und Lösegeldzahlungen stets kategorisch ausgeschlossen.

In Lamitan lieferten sich Armee und Rebellen erbitterte Kämpfe. Mit einem Armeehubschrauber beschoss die Armee die Fe Torres Memorial-Privatklinik, in der die Rebellen am Samstag ihre Geiseln festhielten. Sie rückte mit gepanzerten Fahrzeugen in Lamitan ein und umstellte das Krankenhaus und die benachbarte Kirche St. Peter in der mehrheitlich christlichen Stadt auf Basilan. Auch die drei am Sonntag gekidnappten US-Bürger würden in dem Krankenhaus festgehalten, berichteten Zeugen.

Rebellensprecher Abu Sulaiman verkündete im Radiosender Mindanao Network in Zamboanga, ein Selbstmordkommando der Abu Sayyaf halte die Kirche und das Krankenhaus besetzt. Er drohte mit der Tötung der Geiseln, sollte die Armee ihre Offensive nicht stoppen. Das Krankenhaus und die Schule würden in die Luft gesprengt.

Die Armee untersuchte eigenen Angaben zufolge Berichte, wonach die Rebellen einen Geistlichen und zwei seiner Begleiter töteten. Gleichzeitig behauptet die Armee, den Anführer der moslemischen Abu-Sayyaf-Rebellen, Khaddaffy Janjalani, getötet zu haben. Außerdem sei dessen Sprecher Abu Sabaya verletzt worden, teilte Präsident Gloria Arroyo am Samstag in Manila mit. Die Armee sei entschlossen, ihre Offensive gegen die Rebellen fortzusetzen.

Mindestens vier der 20 am Sonntag entführten Geiseln gelang am Samstag die Flucht. Unter ihnen sei auch ein achtjähriger Junge, teilten die Behörden mit.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false