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Politik: Phillippinen: Geiselbefreiung gescheitert

Im Geiseldrama auf den Philippinen ist am Freitag ein gewaltsamer Befreiungsversuch der Armee gescheitert. Bei dem Angriff auf ein Versteck der Abu-Sayyaf-Rebellen auf der südphilippinischen Insel Basilan wurden nach Armeeangaben zwei Soldaten getötet und 14 verletzt; örtliche Behörden sprachen außerdem von sieben verletzten Zivilisten.

Im Geiseldrama auf den Philippinen ist am Freitag ein gewaltsamer Befreiungsversuch der Armee gescheitert. Bei dem Angriff auf ein Versteck der Abu-Sayyaf-Rebellen auf der südphilippinischen Insel Basilan wurden nach Armeeangaben zwei Soldaten getötet und 14 verletzt; örtliche Behörden sprachen außerdem von sieben verletzten Zivilisten. Den Rebellen zufolge wurden zwei Geiseln verletzt. Die Abu-Sayyaf-Rebellen forderten ein Lösegeld für die 17 Philippiner und drei US-Bürger, die sie am Sonntag aus einer Hotelanlage entführt hatten. Präsidentin Gloria Arroyo beharrte weiterhin auf der bedingungslosen Freilassung der Geiseln. Sie lehne Verhandlungen mit den Kidnappern ab und werde nicht auf deren Forderungen eingehen, sagte ihr Sprecher Rigoberto Tiglao in Manila.

Nach einer fünftägigen Verfolgungsjagd spürte die Armee die Entführer und ihre Geiseln am Freitag auf der Insel Basilan auf. Nach Angaben der Moslemrebellen startete die Armee ihren Angriff, als Entführer und Geiseln gerade in einem Fluss badeten. Drei Stunden lang lieferten sich Soldaten und Rebellen Kämpfe. Einem Armeesprecher zufolge wurde der Einsatz von Generalstabschef Diomedio Villanueva persönlich geleitet. Um das Leben der Geiseln zu schützen, seien keine schweren Geschosse eingesetzt worden. "Wir wollen sicher gehen, dass wir nur die Terroristen treffen", sagte der Armeesprecher. Den Rebellen zufolge wurden jedoch zwei Geiseln von Kugeln getroffen. Präsidentin Arroyo hatte nach der Entführung angekündigt, auf "Gewalt mit Gewalt" zu reagieren, und 5000 Soldaten in die Region entsandt. "Die Militäreinsätze werden fortgesetzt, bis die Rebellen ihre Geiseln freilassen", kündigte ihr Sprecher an.

Die Abu Sayyaf hätten eine Nachricht übermittelt, in der sie wie erwartet Lösegeldforderungen gestellt hätten, sagte Tiglao. Unklar sei, wie viel Geld sie verlangten. Die Behörden wollten jedoch nicht auf Forderungen eingehen. Wie Tiglao weiter mitteilte, entsandte die Regierung vor zwei Tagen einen den Rebellen vertrauten Boten zu den Abu Sayyaf. Er habe aber keine Vermittlerrolle, sondern solle lediglich die Kommunikation mit den Rebellen sicherstellen.

Eine philippinische Geisel appellierte im Rundfunk an die Armee, die Kämpfe einzustellen. "Bitte stellen sie die Militäraktion ein", flehte Teresa Ganzon im Radio, während im Hintergrund Schüsse zu hören waren. "Diese Zusammenstöße werden unser Leben kosten." Sie berichtete, die Rebellen hätten die Geiseln in mehrere Gruppen aufgeteilt. Sie habe gehört, dass zwei Entführte verwundet worden seien. Es handelt sich offenbar um zwei der insgesamt 17 entführten Philippiner.

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