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Piratenbekämpfung: Nato schickt Kriegsschiffe nach Somalia

Die Nato sagt Piraten in Somalia den Kampf an: Schon in wenigen Wochen könnten Kriegsschiffe vor der Küste Ostafrikas gegen Seeräuber vorgehen, wie die Militärallianz am Donnerstag auf einem Verteidigungsministertreffen in Budapest mitteilte.

Im Kampf gegen Piraten entsendet die Nato bis zu sieben Kriegsschiffe vor die Küste Somalias. Sie sollen in zwei Wochen eintreffen und vor allem Schiffstransporte mit Hilfsgütern für Somalia schützen, sagte Nato-Sprecher James Appathurai am Donnerstag nach Beratungen der Nato-Verteidigungsminister in Budapest.

Die Nato folge damit einer Bitte von UN-Generalsekretär Ban Ki Moon. Mehrere Fregatten sollen Konvois mit Lebensmitteln schützen, auf die 40 Prozent der somalischen Bevölkerung angewiesen sind. Außerdem sollen sie die Seeräuber, die in den vergangenen Wochen immer öfter Schiffe gekapert haben, vor weiteren Aktionen abschrecken.

Wie viele Schiffe nach Somalia aufbrechen, ist noch unklar

Die Schiffe gehören zum "Ständigen Maritimen Einsatzverband 2" der Nato, in dem auch stets ein deutsches Schiff mitfährt. Nach Angaben des Nato-Sprechers ist zunächst noch unklar, ob alle sieben Schiffe, die normalerweise zu dem Verband gehören, nach Somalia geschickt werden. Einzelheiten müssten noch geklärt werden.

Nach Angaben eines Sprechers des Verteidigungsministeriums in Berlin sollen in Kürze eine Fregatte und vermutlich ein Versorgungsschiff vor die Küste Somalias entsandt werden. Dies werde unter der Flagge der Europäischen Union geschehen. Die EU hatte erst in der vergangenen Woche die Entsendung von drei Fregatten, einem Versorgungsschiff und drei Flugzeugen beschlossen. "Wir werden alles tun, um Doppelarbeit zu vermeiden", sagte der Nato-Sprecher. Der Einsatz der Militärallianz und jener der EU würden sich "perfekt ergänzen".

Es handele sich bei den Piratenangriffen um "eine akute Bedrohung der Menschen in Somalia". Bisher haben bereits Schiffe aus Kanada, Frankreich, den Niederlanden und Dänemark aufgrund von nationalen Entscheidungen versucht, die Seeräuber zu bekämpfen. Die Ankündigung Kanadas, sein Kriegsschiff am 23. Oktober von der Eskortierung für Hilfstransporte zurückzuziehen, hatte die Anfrage der UN ausgelöst. Am Dienstag hatte der UN-Sicherheitsrat erstmals ausdrücklich den Einsatz von Kriegsschiffen und Flugzeugen gegen Piraten gebilligt. Auch Russland hat ein Kriegsschiff zum Horn von Afrika in Marsch gesetzt. (sg/dpa)

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