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Piraterie: Deutsche Seeleute müssen weiter auf Rettung warten

Die Besatzung des Frachters "Hansa Stavanger", die von Piraten vor der Küste Somalias festgehalten wird, muss sich weiter in Geduld üben. Unter den gekidnappten Seeleuten befinden sich auch fünf Deutsche.

Bei den deutschen Staatsbürgern auf dem Containerschiff handelt es sich Angaben des Spiegel zufolge um den Kapitän und vier leitende Schiffsoffiziere. Die Hansa Stavanger war am 4. April rund 400 Seemeilen vor der somalischen Küste von Seeräubern gekapert worden. Der Krisenstab des Auswärtigen Amtes bemühe sich weiterhin intensiv um eine Lösung des Falles, sagte eine Sprecherin am Samstag in Berlin. Zu Details wollte sie sich nicht äußern.

Die Bundesregierung hatte laut Medienberichten eine Befreiung des Frachters durch die Eliteeinheit GSG 9 erwogen. Wie Der Spiegel schreibt, scheiterte die Aktion aber daran, dass die Seeräuber das Schiff der Hamburger Reederei Leonhardt und Blumberg zu schnell zu ihrem Stützpunkt in der Bucht von Harardere an der somalischen Küste brachten. Laut Focus kam es zudem zu einem Zuständigkeitsstreit zwischen dem Bundesinnenministerium und dem Verteidigungsministerium.

Hilfsaktion der Piraten gescheitert

Die Piraten haben unterdessen versucht, die Hansa Stavanger zur Unterstützung ihrer auf hoher See treibenden Komplizen einzusetzen. Sie wollten den 20.000-Tonnen-Frachter als eine Art Schutzschild zwischen das Rettungsboot, in dem sich auch der entführte US-Kapitän Richard Phillips befindet, und die vor Ort inzwischen eingetroffenen Kriegsschiffe steuern. Allerdings konnten sie das Boot nicht finden und kehrten an die Küste zurück. Die Verhandlungen um eine Freilassung von Phillips dauern an, inzwischen ist auch das FBI eingeschaltet. (rf/dpa/Reuters)

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