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Weniger attraktiv? Die Zahl der privat Krankenversicherten sinkt.

© picture alliance / Sven Simon

PKV im Minus: Weniger Privatversicherte

Die Zahl der privat Krankenversicherten ist erneut gesunken. Die Schuld geben die Anbieter dem Streit um die Bürgerversicherung.

Nach Jahren des Wachstums hat sich die Zahl der privat Krankenversicherten nun zum zweiten Mal in Folge verringert. Den aktuellen Geschäftszahlen des PKV-Verbandes zufolge verloren die Anbieter im vergangenen Jahr 66 300 Vollversicherte – was einem Rückgang um 0,7 Prozent entspricht. Damit sind in Deutschland derzeit 8,89 Millionen Personen privat gegen Krankheitskosten abgesichert.

Weniger Selbständige

Einen Hauptgrund für das Minus sieht der Verband in der „anhaltenden Diskussion über die Zukunft des Gesundheitssystems“ während des Bundestagswahlkampfes. Dies habe „bei vielen potenziellen Kunden zu einer abwartenden Haltung geführt“. Auch die Entwicklung des Arbeitsmarktes habe die Versichertenzahlen beeinflusst, hieß es bei den Anbietern. So sei die Zahl der Arbeitnehmer gestiegen, die der Selbständigen dagegen gesunken. Aufgrund der geltenden Regelungen hätten sich viele vormals Selbstständige gesetzlich versichern müssen, da sie mit ihrem Lohn nun unter die Versicherungspflichtgrenze fielen.

Verzicht auf Billigtarife

Allerdings räumte der Verband auch ein, dass der Wegfall teilweise unseriöser Lockangeboten eine Rolle gespielt haben könnte. „Die Abkehr des Großteils der Branche von so genannten Billigtarifen – also der bewusste Verzicht auf ein ganzes Marktsegment“ habe den Neuzugang verglichen mit früheren Jahren gedämpft, hieß es.

Bei den privaten Zusatzversicherungen dagegen haben die Anbieter weiter zugelegt. Die Zahl der Verträge stieg auf 23,5 Millionen, ein Zuwachs von zwei Prozent. Die Alterungsrückstellungen erhöhten sich bis Ende 2013 auf 190 Milliarden Euro – das ist ein Anstieg um 8,4 Milliarden Euro (plus 4,6 Prozent).

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