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Plagiatsvorwurf: Uni Bonn prüft Dissertation von Chatzimarkakis

Zur Prüfung der Plagiatsvorwürfe gegen den FDP-Europapolitiker Jorgo Chatzimarkakis wird demnächst der Promotionsausschuss der Philosophischen Fakultät an der Uni Bonn zusammenkommen.

Der Dekan der Philosophischen Fakultät, Günther Schulz, kündigte am Montag in Bonn die Einberufung des Gremiums an, sobald die erforderlichen Unterlagen aus dem Archiv beschafft seien. Nach Angaben der Uni hatte Chatzimarkakis am Wochenende Schulz um Überprüfung gebeten, ob seine Doktorarbeit den Ansprüchen der Bonner Hochschule an gutes wissenschaftliches Arbeiten genüge.

Chatzimarkakis hatte seine politikwissenschaftliche Doktorarbeit im Jahr 2000 unter dem Titel „Informationeller Globalismus: Kooperationsmodell globaler Ordnungspolitik am Beispiel des Elektronischen Geschäftsverkehrs“ vorgelegt. Die jüngsten Debatten über Doktorarbeiten deutscher Politiker hätten ihn zu dem Schritt veranlasst, die Arbeit prüfen zu lassen, teilte er laut Uni dem Dekan mit.

Nach dem früheren Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) war zuletzt wegen Plagiatsvorwürfen auch die FDP-Europapolitikerin Silvana Koch-Mehrin von ihren Ämtern zurückgetreten. „Focus Online“ hatte am Sonntag berichtet, Plagiatsfahnder von der Website „VroniPlag“ seien bei der Durchsuchung der Dissertation von Chatzimarkakis fündig geworden.

In einer Stellungnahme auf seiner Homepage erklärt der FDP-Europaabgeordnete, er habe in seiner Doktorarbeit verschiedene Zitierweisen verwendet. Dies schaffe „Raum für Spekulationen“. „Ich habe deshalb die Universität Bonn auf die von mir angewandte Zitationsweise explizit hingewiesen“, heißt es weiter. (AFP)

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