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Politik: Planen USA Einsatz in Somalia?

Die USA schließen nach Berichten der BBC eine militärische Intervention in Somalia nicht mehr aus. In einem am Montag veröffentlichten Interview sagte US-Kommandeur Tommy Franks dem Sender während eines Besuchs in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba, es gebe nun eindeutige Beweise für die lange vermutete Präsenz des Netzwerks von Terrordrahtzieher Osama bin Laden, Al Qaida, in Somalia.

Die USA schließen nach Berichten der BBC eine militärische Intervention in Somalia nicht mehr aus. In einem am Montag veröffentlichten Interview sagte US-Kommandeur Tommy Franks dem Sender während eines Besuchs in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba, es gebe nun eindeutige Beweise für die lange vermutete Präsenz des Netzwerks von Terrordrahtzieher Osama bin Laden, Al Qaida, in Somalia. Der Leiter des militärischen Zentralkommandos der USA und Kommandeur des Einsatzes in Afghanistan sprach von "einer ernsten Angelegenheit."

Zum Thema Dokumentation: Kampf gegen Terror Fotos: Osama Bin Laden, Krieg in Afghanistan "Wir wissen seit geraumer Zeit von Verbindungen von Al Qaida nach Somalia", sagte Franks. Details könne er nicht bekannt geben. "Wir sind besorgt über die Situation in Somalia. Wir werden die Möglichkeit der Aktion in solchen Ländern nicht von der Tagesordnung nehmen." Der US-Kommandeur hat in den vergangenen Tagen am Horn von Afrika Verhandlungen über den internationalen Anti-Terror-Kampf geführt.

Die USA hatten Somalia wiederholt als mögliches nächstes Ziel im Anti-Terror-Krieg genannt. Sie fürchten, das Land, das seit dem Sturz des Diktators Siad Barres 1991 in Anarchie versunken ist, könnte ein günstiger Hafen für Terroristen sein. Die Übergangsregierung Somalias, die bislang nur Teile der Hauptstadt Mogadischu kontrolliert, streitet dies ab. Ungeachtet dessen haben die USA und ihre Verbündeten vor der Küste Somalias mehrere Kriegsschiffe stationiert. Seit Januar sind dort auch drei in Dschibuti stationierte Fregatten und Begleitschiffe der Bundesmarine mit 1800 Soldaten eingebunden. Seit Freitag werden sie von bislang rund 100 Marinefliegern in der kenianischen Küstenstadt Mombasa unterstützt.

Großbritannien will auf Bitten der USA bis zu 1700 Soldaten nach Afghanistan schicken. Die vornehmlich aus Marineinfanteristen bestehende Einheit soll künftige Militäroperationen gegen Al-Qaida- und Taliban-Kämpfer unterstützen, wie der Verteidigungsminister Geoff Hoon am Montag sagte. Die ersten Soldaten sollen bereits in den kommenden Tagen am Luftstützpunkt Bagram im Norden von Kabul eintreffen und Mitte April einsatzbereit sein. Es handele sich um Großbritanniens größtes militärisches Engagement seit dem Einsatz im Golfkrieg 1991. Franks sagte am Montag in Afghanistan, die Suche nach den Gegnern gehe weiter. In Ostafghanistan griffen US-Elitesoldaten einen Al-Qaida-Konvoi mit mehreren Fahrzeugen an. Bei der Aktion am Sonntag wurden 16 mutmaßliche Terroristen getötet, wie das Pentagon am Montag mitteilte.

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