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Polen: Ermittlungen gegen Kaczynski-Vize Lepper

Die polnische Koalitionsregierung kommt nicht zur Ruhe. Nun wird Vize-Ministerpräsident Lepper vorgeworfen, eine Frau nur gegen sexuelle Dienste eingestellt zu haben. Auch andere Frauen sollen Opfer von Lepper geworden sein.

Warschau - Die polnische Generalstaatsanwaltschaft hat angekündigt, gegen Vize-Ministerpräsident und Agrarminister Andrzej Lepper und einen seiner Vertrauten ein Ermittlungsverfahren wegen sexueller Belästigung zu eröffnen. Die Zeitung "Gazeta Wyborcza" berichtete, eine Angestellte im Büro von Leppers Partei Samoobrona habe ihn beschuldigt, ihr im Gegenzug für eine sexuelle Beziehung eine Stelle angeboten zu haben. Als alleinstehende Mutter mit zwei Kindern sei sie gezwungen gewesen, das Angebot anzunehmen. Um die Arbeit zu behalten, sei sie dann genötigt worden, auch mit Leppers Mitarbeiter Stanislaw Lyzwinski eine sexuelle Beziehung anzufangen.

Dem Zeitungsbericht zufolge wurden noch weitere Frauen Opfer sexueller Belästigung durch Lyzwinski, der Büroleiter von Samoobrona in Lodz ist. Vize-Ministerpräsident Lepper wies die Vorwürfe gegen ihn zurück. Es handele sich um eine "Provokation gegen die Koalitionsregierung". Die rechtspopulistische Partei Samoobrona (Selbstverteidigung), die zusammen mit der konservativen Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS) von Ministerpräsident Jaroslaw Kaczynski und der katholischen Liga der polnischen Familien (LPR) regiert, hatte bei den Kommunalwahlen Mitte November in den meisten Regionen herbe Verluste einstecken müssen. (tso/AFP)

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