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Polen: Polizei beendet Gewerkschafter-Proteste

Radikale polnische Gewerkschafter wollen die Regierung zu Änderungen der Wirtschafts- und Sozialpolitik zwingen. Die Polizei beendet den Protest mit Gewalt.

Die Beamten zwangen die Mitglieder der Organisation "Sierpien '80" (August '80) zum Verlassen der besetzten Abgeordneten-Büros der Regierungspartei Bürgerplattform (PO). In Stettin und Danzig, wo die Protestteilnehmer Widerstand leisteten, sei Gewalt angewendet worden, berichtete die Polnische Nachrichtenagentur PAP am Dienstag.

Nach ihrer Vernehmung wurden alle Gewerkschafter freigelassen. Der Chef der Gewerkschaft Boguslaw Zietek kündigte eine Eskalation der Proteste an.

Gewerkschafter fordern Mindestlohn und Gehaltserhöhungen

Die Gewerkschaftsmitglieder waren am Montagvormittag in PO-Büros in sechs Städten, darunter ins Danziger Büro des Premierministers Donald Tusk, eingedrungen. Laut Zietek wollten sie die Regierung zum Dialog zwingen.

Die Organisation fordert unter anderem die Einführung eines Mindestlohns, Gehaltserhöhungen für Lehrer und Krankenschwestern sowie staatliche Förderprogramme für bedrohte Industriezweige wie den Schiffbau.

In der Vergangenheit hatte August '80 mehrere Protestaktionen, unter anderem Streiks im Bergbau, durchgeführt. Bei der Europawahl im Juni kandidiert Zietek auf der Liste der Polnischen Arbeitspartei (PPP). Der Name August '80 erinnert an die großen Streiks im Jahr 1980 in Polen, als auch die Gewerkschaft Solidarność gegründet wurde. (hak/dpa)

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