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Polen ist der weltweit größte Exporteur von Äpfeln. Sortieranlage in Kawczyn

© dpa

Polen trotzt russischen Sanktionen für Obst: Äpfel essen gegen Putin

Die EU-Wirtschaftssanktionen gegen Russland sind in Kraft - Moskau indes hat ein Importverbot für polnisches Obst und Gemüse verhängt. Gegen das wird auf witzige Weise Stimmung gemacht.

Von Matthias Meisner

Es ist die nette polnische Art, auf einen Konflikt mit Russland zu reagieren: Nach der Verhängung eines russischen Importverbots für polnisches Obst und Gemüse wollen die Polen selbst mehr Obst essen.

Unter dem Twitter-Slogan "Iss Äpfel gegen Putin!" wird dazu aufgerufen, sich dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zu widersetzen und die heimischen Landwirte zu unterstützen. Moskau hatte das Importverbot am Mittwoch wegen angeblicher Verstöße gegen die Nahrungsmittelsicherheit verhängt - kurz nachdem die Europäische Union neue Sanktionen gegen Russland beschloss.

Mit dem Twitter-Hashtag #jedzjablka (Iss Äpfel) veröffentlichten zahlreiche Journalisten, Politiker und andere Prominente Bilder von sich mit einem Apfel oder einer Flasche Apfelwein in der Hand. Stanislaw Koziej, ein Berater von Präsident Bronislaw Komorowski, rief zur Unterstützung der Kampagne auf. Damit solle gezeigt werden, dass sich die Polen nicht durch das russische Embargo einschüchtern ließen. Vom polnischen Fernsehen wurde die Kampagne unterstützt

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Die Aktion findet auch in den Nachbarländern viel Beachtung.

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Und Putin muss allerlei Spott über sich ergehen lassen.

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Vor der Botschaft der Ukraine in Warschau gab's eine Solidaritätsaktion.

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Polen ist der weltgrößte Exporteur von Äpfeln. Rund sieben Prozent der polnischen Landwirtschaftsprodukte gingen bisher nach Russland. Das Importverbot wurde von Moskau offiziell begründet mit nicht eingehaltenen Hygienevorschriften. Bereits im April hatte die russische Veterinär- und Pflanzenschutzbehörde VPSS gewarnt, dass bald keine Äpfel mehr aus dem weltgrößten Apfelexporteurland in die Zollunion eingeführt werden dürften.

Aus der Ukraine werden Säfte und Milchprodukte blockiert

Auch die Ukraine bekommt russische Importbeschränkungen zu spüren, seit sich das Land für das EU-Assoziierungsabkommen ausgesprochen hat. Am Donnerstag traf es Säfte, zuvor hatte Russland schon ein Embargo auf Milchprodukte verhängt. Für die Ukraine ist dies nichts Neues: Als der ukrainische “Schokoladen-Zar“ Petro Poroschenko seine Präsidentschaftskandidatur verkündete, entdeckte Russland Gesundheitsrisiken in den Produkten seines Süßwaren-Imperiums und untersagte die Einfuhr.

Die meisten EU-Regierungen haben sich in den vergangenen Tagen entspannt über russische Gegensanktionen geäußert. Allerdings ist der Grad der Betroffenheit sehr unterschiedlich. Einige Staaten mit sehr großer Gas-Abhängigkeit fürchten, vor allem im Winter in den Bannstrahl russischer Strafmaßnahmen zu geraten. Besonders betroffen sein könnten zudem die baltischen Staaten wegen der direkten Grenze zu Russland und enger Handelsbeziehungen.

Wirtschaftssanktionen der EU gegen Russland

Die EU hatte in einer neuen Runde von Sanktionen, die am Freitag in Kraft traten, fünf russischen Banken den Zugang zu den europäischen Kapitalmärkten erschwert. Dazu zählen die größte russische Bank Sberbank sowie die Gazprombank. Die Maßnahmen waren am Donnerstag im EU-Amtsblatt veröffentlicht worden. Russlands Präsident Wladimir Putin dazu gebracht werden, die moskautreuen Separatisten in der Ostukraine nicht länger zu
unterstützen.

Der erschwerte Zugang gilt für alle Banken mit einem staatlichen Anteil von mindestens 50 Prozent. Die Banken dürfen in der EU keine Anleihen, Aktien oder andere Wertpapiere von russischen Unternehmen mehr verkaufen. Damit soll die Möglichkeit der Banken, die russische Wirtschaft zu finanzieren, eingeschränkt werden. Darlehen an russische Unternehmen sind nicht verboten. Zu den neuen Sanktionen gehören auch ein Waffenembargo, ein Ausfuhrverbot für zivil und militärisch nutzbare Güter an das russische Militär und ein Lieferstopp für Spezialgeräte zur Ölförderung. (mit AFP/rtr/dpa)

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