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Politbarometer: Beck verdrängt Merkel

Die Union steht im aktuellen Politbarometer in der Wählergunst besser da, als in anderen Umfragen. SPD-Chef Kurt Beck wird neuerdings von den Befragten als wichtiger eingeschätzt als die Kanzlerin.

Berlin - Am Ende der Sommerpause hat sich die politische Stimmung für die Regierungsparteien leicht verbessert. Nach dem am Freitag veröffentlichten ZDF-Politbarometer kam die Union auf 38 Prozent (plus eins im Vergleich zu Mitte August), die SPD erreichte 31 Prozent (plus eins). Bei der Opposition büßte die FDP zwei Punkte ein und erzielte zehn Prozent, die Grünen verloren einen Punkt und lagen bei zehn Prozent. Die Linkspartei verbesserte sich um zwei Punkte auf sieben Prozent. Bei der so genannten Sonntagsfrage, die längerfristige Überzeugungen und Bindungen berücksichtigt, zeigte sich dagegen kaum Bewegung. Union und SPD kamen unverändert auf 36 beziehungsweise 30 Prozent. Die FDP lag bei elf Prozent (minus eins), die Grünen unverändert bei neun Prozent, die Linkspartei bei acht Prozent (plus eins).

Die Top Ten der wichtigsten Politiker führte weiter Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) an, er kam auf einen Durchschnittswert von 1,5 (Mitte August 1,7). Auf Platz zwei rückte SPD-Chef Kurt Beck mit 1,1 (August 1,2) vor. Einen Platz zurück fiel Kanzlerin und CDU-Chefin Angela Merkel mit 1,0 (August 1,3) unmittelbar vor dem niedersächsischen Ministerpräsidenten Christian Wulff (CDU) mit ebenfalls 1,0 (August 1,2). Danach folgten Innenminister Wolfgang Schäuble (CDU) mit 0,9 und Finanzminister Peer Steinbrück (SPD) mit 0,6 (August 0,9). Auf Platz sieben lag Arbeitsminister Franz Müntefering (SPD) mit einem Wert von 0,5 (August 0,7), gefolgt von FDP-Chef Guido Westerwelle mit unveränderten 0,0. Weiter im Minus lag CSU-Chef Edmund Stoiber mit minus 0,9 (August minus 0,8) vor Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) ebenfalls mit minus 0,9 (August minus 1,0).

84 Prozent zweifeln an Gesundheitsreform

Das Verhältnis der Koalitionsparteien erschien den Deutschen nicht mehr ganz so schlecht: So meinten 42 Prozent, dass es eher gut sei (Juli: 38 Prozent) und nur noch 51 Prozent, dass es eher schlecht sei (Juli: 55 Prozent). Gleichzeitig waren 52 Prozent der Meinung, die Bundesregierung mache alles in allem ihre Arbeit eher gut und nur 40 Prozent, sie mache sie eher schlecht.

Sehr wenig wurde der großen Koalition allerdings beim Thema Gesundheitsreform zugetraut: Nur noch 13 Prozent (Juni: 23 Prozent) glaubten, dass die Probleme im Gesundheitswesen jetzt für eine längere Zeit gelöst werden, 84 Prozent glaubten das hingegen nicht (Juni: 74 Prozent). Mit Blick auf die Verwendung der Milliardenüberschüsse der Bundesagentur für Arbeit (BA) präferierte eine Mehrheit von 58 Prozent eine stärkere Senkung der Beiträge zur Arbeitslosenversicherung, nur 35 Prozent wollten das Geld zum Schuldenabbau beziehungsweise zur Haushaltssanierung einsetzen. Die Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen befragte von Dienstag bis Donnerstag 1290 Wahlberechtigte. (tso/ddp)

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