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Politbarometer: Koalition sackt in Wählergunst weiter ab

Die große Koalition büßt in der Wählergunst weiter an Zustimmung ein. Die Mehrheit der Befragten ist daneben gegen eine deutsche Beteiligung an der UN-Truppe im Libanon.

Mainz - Die Mehrheit der Bundesbürger ist laut ZDF-Politbarometer gegen eine deutsche Beteiligung an einer Friedenstruppe im Libanon. 58 Prozent lehnen der am Freitag veröffentlichten Umfrage zufolge eine Beteiligung Deutschlands grundsätzlich ab. 26 Prozent wären damit einverstanden, wenn sichergestellt würde, dass deutsche Soldaten nicht in militärische Auseinandersetzungen mit Israel verwickelt würden. Lediglich 13 Prozent unterstützen eine uneingeschränkte Beteiligung Deutschlands. Nach seiner intensiven Reisediplomatie im Nahen Osten verdrängte Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) indes Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) von Platz eins der beliebtesten Politiker: Er erreichte einen Durchschnittswert von 1,7 (Juli: 1,1).

Deutsche sehen wirtschaftliche Aussichten optimistisch

Trotz der Belastungen in der internationalen Politik und den vereitelten Terroranschlägen in Großbritannien sind die Deutschen so optimistisch wie schon seit sechs Jahren nicht mehr. Wenn es um die wirtschaftlichen Aussichten geht, glauben 49 Prozent, dass es zurzeit mit der Wirtschaft in Deutschland eher aufwärts geht (Juli: 39 Prozent). Nur 17 Prozent sehen einen Abwärtstrend (Juli: 16 Prozent). Keine große Veränderung erwarten 33 Prozent (Juli: 43 Prozent).

Dennoch gibt es weiterhin eine relativ große Unzufriedenheit mit der Bundesregierung, was sich bei den Werten für die Regierungsparteien niederschlägt. In der politischen Stimmung verlor die Union erneut einen Punkt und kam nun auf 37 Prozent. Auch die SPD verlor einen Punkt und erreichte 30 Prozent. Die FDP blieb unverändert bei zwölf Prozent, die Grünen kamen auf elf Prozent (plus eins) und die Linkspartei auf fünf Prozent (minus eins). Bei der so genannten Sonntagsfrage, die längerfristige Überzeugungen und Bindungen berücksichtigt, kam die CDU/CSU nur noch auf 36 Prozent (minus eins) und die SPD auf 30 Prozent (minus eins). Die FDP erhielt zwölf Prozent (plus eins), die Grünen neun Prozent (plus eins) und die Linkspartei blieb mit sieben Prozent unverändert.

Steinmeier überholt Merkel

Bei der Beliebtheit der wichtigsten Politiker folgen auf Steinmeier Kanzlerin Merkel mit einem Durchschnittswert von 1,3 (Juli: 1,4) vor SPD-Chef Kurt Beck mit unveränderten 1,2 und dem niedersächsischen Ministerpräsidenten Christian Wulff ebenfalls mit unveränderten 1,2. Finanzminister Peer Steinbrück verbesserte sich leicht auf 0,9 (Juli: 0,8). Arbeitsminister Franz Müntefering erreichte 0,7 (Juli: 0,5) und rückte auf Platz sechs vor.

Familienministerin Ursula von der Leyen verschlechterte sich hingegen um einen Rang auf 0,6 (Juli: 0,7), blieb aber vor Guido Westerwelle, der sich ebenfalls leicht verschlechterte und auf 0,0 kam (Juli: 0,1). CSU-Chef Edmund Stoiber konnte zwar etwas zulegen, lag aber weiter mit minus 0,8 (Juli: minus 1,0) im Negativbereich, ebenso wie Gesundheitsministerin Ulla Schmidt, die mit minus 1,0 (Juli: minus 0,9) nun auf Platz zehn liegt

Für das Politbarometer der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen wurden in der Zeit vom 15. bis 17. August 1259 zufällig ausgewählten Wahlberechtigte befragt. (tso/ddp)

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