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AfD-Chef Lucke.

© AFP

Politbarometer: Wähler haben kaum Interesse an Alternative für Deutschland

Die neueste Politbarometer-Umfrage zeigt: Zwar ist die Euro-Krise für die Bürger das wichtigste Thema, aber die Partei, die davon profitieren will, hat wenig Zustimmung.

Berlin - Mit der neu gegründeten Partei Alternative für Deutschland (AfD) und den Piraten können die Deutschen im Vergleich zu den etablierten Parteien derzeit offenbar nur wenig anfangen. Nach dem aktuellen Politbarometer der Forschungsgruppe Wahlen im Auftrag des ZDF und des Tagesspiegels können sich zum aktuellen Zeitpunkt 80 Prozent der Befragten grundsätzlich nicht vorstellen, die AfD zu wählen. Gut zwei Drittel der Befragten rechnen nicht damit, dass die neue Partei bei der Bundestagswahl in diesem Jahr ins Parlament einzieht: 70 Prozent gehen davon aus, dass die AfD an der Fünf-Prozent-Hürde scheitert. Ähnlich wenig Zuspruch finden die Piraten: 80 Prozent glauben, dass es die Partei in diesem Jahr nicht in den Bundestag schafft.

Das bevorzugte Regierungsbündnis für die nächste Legislaturperiode heißt für 25 Prozent der Deutschen große Koalition und für 24 Prozent Rot-Grün. Laut Politikbarometer sind nur 13 Prozent für eine schwarz-gelbe Neuauflage und nur acht Prozent für Schwarz-Grün. Die Unionsanhänger sind dabei gespalten zwischen FDP (33 Prozent) oder SPD (37 Prozent) als bevorzugtem Partner, die Grünen stehen nur für 14 Prozent der CDU/CSU-Anhänger an erster Stelle.

Fragt man die Deutschen nach den wichtigsten Problemen des Landes, sind das die Euro-Krise und das Thema Jobs bei jeweils 26 und 23 Prozent der Befragten, gefolgt vom sozialen Gefälle (13 Prozent). Den gleichen Wert erzielten die Themen Steuern und Steuerhinterziehung, die in den vergangenen Wochen überhaupt nicht in der Liste der zehn größten Probleme des Landes aufgetaucht waren. 70 Prozent aller Deutschen – und damit noch mehr als in früheren Befragungen – halten Steuerhinterziehung für ein weit (51 Prozent) oder sehr weit (19 Prozent) verbreitetes Phänomen. 28 Prozent meinen, dass in unserem Land das Geld weniger häufig (27 Prozent) oder fast überhaupt nicht (ein Prozent) am Fiskus vorbeigeschleust wird. Sarah Kramer

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