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Der deutsch-türkische Schriftsteller Dogan Akhanli soll am Mittwoch nach Köln zurückkehren.

© Paul White/AP

Politisches Gezerre um Dogan Akhanli: Spanien liefert Schriftsteller nicht an die Türkei aus

Gute Nachrichten für Dogan Akhanli: Spanien wird den Schriftsteller nicht an die Türkei ausliefern. Er soll schon bald nach Deutschland zurückkehren können.

Spanien liefert den deutschtürkischen Schriftsteller Dogan Akhanli aus Köln nicht an die Türkei aus. Das teilte das spanische Justizministerium am Freitag in Madrid mit.

Der Ministerrat in Madrid habe entsprechend eines Vorschlags von Justizminister Rafael Catalá entschieden, das Auslieferungsverfahren an die Türkei nicht fortzusetzen, heißt es in einer Erklärung, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

Akhanli war am 19. August bei einem Spanienurlaub wegen eines türkischen Fahndungsaufrufs festgenommen worden. Einen Tag später wurde er freigelassen, musste sich seither aber wöchentlich bei der Polizei melden. Die Türkei wirf ihm Beteiligung an einem Raubmord vor. Akhanli bestreitet das und sieht politische Motive hinter dem Auslieferungsantrag.

Gabriel reagiert erleichtert auf Stopp des Auslieferungsverfahrens

Bundesaußenminister Sigmar Gabriel hat den Stopp des Auslieferungsverfahrens gegen Akhanli durch die spanische Regierung begrüßt. „Ich bin sehr erleichtert und freue mich, dass das spanische Kabinett das Auslieferungsverfahren der Türkei für Herrn Akhanli nicht mehr weiterführen will“, sagte Gabriel am Freitag. Damit Akhanli ausreisen könne, müsse jetzt das zuständige Gericht die bisherigen Auflagen noch aufheben. „Ich hoffe, dass dies nun schnell und unkompliziert passiert, so dass Herr Akhanli nach Deutschland zurückkehren kann.“

Schriftsteller zeigte sich erleichtert über Entscheidung

Akhanli sagte dem "Kölner Stadt-Anzeiger" am Freitag, er werde am Mittwoch in Köln eintreffen. Er habe zwar mit der Entscheidung der spanischen Justiz gerechnet, sei aber "erleichtert". Der Schriftsteller steht der Regierung in Ankara kritisch gegenüber und floh 1991 nach Deutschland. Zuvor war er nach dem türkischen Militärputsch von 1980 jahrelang in der Türkei inhaftiert gewesen. Akhanli war zwar kurz nach seiner Festnahme in Spanien wieder freigekommen, durfte bis zu einer endgültigen Entscheidung der Justiz das Land aber nicht verlassen. (dpa/AFP)

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