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Politik: Politisches Urviech

Glos fühlt sich als „Dinosaurier des Jahres“ geehrt

Berlin - Bundeswirtschaftsminister Michael Glos (CSU) ist zum „Dinosaurier des Jahres 2008“ gekürt worden. Der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) verlieh ihm „Deutschlands peinlichsten Umweltpreis“, weil er sich trotz aller Warnungen vor den ökonomischen Folgen des Klimawandels als „hartnäckiger Bremsklotz“ beim Umweltschutz hervorgetan habe, begründete Präsident Olaf Tschimpke die Wahl. Glos fühlt sich geschmeichelt, in die „Hall of Fame“ des Nabu aufgenommen zu werden, schrieb sein Ministerium zurück, die kurzfristige Einladung zur Preisverleihung habe er aber aus Termingründen nicht annehmen können.

Der Naturschutzbund bezeichnete es als „schamlos, wie der Minister als verlängertes Sprachrohr der Atomlobby für diese Steinzeit- und Risikotechnologie kämpft und gleichzeitig den Ausbau der hocheffizienten Kraft-Wärme-Kopplungstechnik blockiert.“ Glos sei zu weiten Teilen für das „verwässerte“ Energie- und Klimapaket der Bundesregierung verantwortlich, womit sich die Reduzierung der Treibhausgase um 40 Prozent von 1990 bis 2020 nicht erreichen lasse. „Leute wie er sind schuld daran, dass eine zukunftsfähige und nachhaltige Wirtschaftspolitik in Deutschland immer wieder auf den Sankt-Nimmerleins-Tag verschoben wird“, kritisierte Tschimpke.

Glos selbst sieht den Preis als „weiteren Ansporn, für die Wirtschaft und damit für die Arbeitsplätze in Deutschland zu kämpfen“. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge sehe er aber, dass „das Umweltministerium erneut übergangen“ worden sei. Die vorzeitige Abschaltung einwandfreier Kernkraftwerke treibe Strompreise und CO2-Emissionen.

Zu den bisherigen „Dinos“ zählen Hans-Olaf Henkel vom BDI, Bauernverbandspräsident Gerhard Sonnleitner, Ex- Finanzminister Theo Waigel (CSU) und Air-Berlin-Chef Joachim Hunold. ddp

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